Netsuke Nummer: 57

Bambussprossen

Holz-Katabori. Drei Bambussprossen sind mit einem doppelt geschnürten Seil zusammengebunden. Die Himotoshi ergeben sich in den Zwischenräumen zwischen Seil und Bambussprossen. Auf einem aus dem Seil herausragenden Stück Stoff die Signatur: MASATSUGU (K191, K211). Schöne Glanzpatina, gut abgegriffen und      doch sehr gut erhalten. Höhe 45mm. Alter: 19.Jh.,

 

Herkunft: Gekauft am 24.12.96 bei H.Seleger, St.James’ Gallery Zürich, Certifikat Nr.1l9l5. Abgebildet in: Auktionskatalog Sotheby’s, London, The Carlo Monzino Collection, 21.6.1995, #213. Kommentare zu dieser Auktion (Luigi Bandini/Neil Davey, in: NKSJ Vol.15/3,1995, pp.43-S0): “The audience was stunned by the new level of prices … The Monzino sale reached a new plateau …

 

Bambus, take, spielt im japanischen Leben eine vielfältige Rolle. Von den Sprossen, die als Delikatesse gegessen werden, über vielfältig aus Bambus hergestellte Gerätschaften, Flechtwerke, Aufbewahrungseinrichtungen, Schachteln, Bechern bis zu Tragbalken für Gerüste, ist Bambus für sehr vieles zu gebrauchen. Es gibt über 1000 verschiedene Sorten. Bambus ist Symbol für Tugend, Treue, Flexibilität, Standhaftigkeit, Ausdauer. Bambus ist immergrün, so gut wie unzerstörbar durch Witterung, Schnee und Wind. Er steht für langes Leben, Treue, Glück, Sicherheit…  Der Tiger versteckt sich im Bambushain, d.h. das Schwache schützt das Starke. Zu Neujahr schmückt man die Haustüre mit Bambus. – Môsô, eines der „24 Beispiele kindlicher Elternliebe“ sucht, um seiner kranken Mutter einen Herzenswunsch zu erfüllen, im tiefsten Winter Bambussprossen. Er findet sie erst, als seine heissen Tränen die Schneedecke schmelzen, unter der sie verborgen sind.

 

MASATSUGU: Davey/Hindson S.1489 erwähnt sechs Schnitzer, die mit dieser Signatur signierten, Lazarnik MCI S.481 sieben Schnitzer. Von jeweils einem der vielen sagen sie, er habe in Holz gearbeitet, Davey datiert diesen ins 18.Jh., MCI in die erste Hälfte 19.Jh. Daneben gibt es noch den grossen Kaigyokusai Masatsugu, Mitte bis 2. Hälfte 19.Jh., für den dieses Stück aber untypisch ist.

Zum Vergleich

WEITERE NETSUKE

Netsuke Nummer: 56

Elfenbein-Katabori, kniender Mann mit dekorierter Jacke versucht mittels eines unter seinem Kinn gebundenen Seils einen hinter ihm befindlichen riesigen Kürbis vom Boden zu heben. Stil und Blätter des Kürbis differenziert gearbeitet, Alterssprünge, gute Alterspatina. Unterseitig die Himotoshi, von denen eines umringt ist. Unterseitig auch die…

Netsuke Nummer: 58

Kagamibuta. Schale aus Elfenbein, Platte Shibuichi, eingelegt in Silber, Hochrelief mit einer Pfingstrose, bestehend aus einer geöffneten Blüte, zwei Knospen und Blattwerk. Details in Gold, Kupfer und Shakudô. Durchmesser 51,5mm, nicht signiert, Alter: Mitte bis 2. Hälfte 19.Jh.   Herkunft: Auktion Sotheby’s, London, 14.11.1996, Lot…

Netsuke Nummer: 59

Elfenbein-Katabori, dreieckiger Grundriss; H 57 mm; 1. Hälfte 19. Jh.; nicht signiert Provenienz: Gekauft am 7. März 1997 in Mün-chen, Galerie Gemini, H. Hohenadl Der glatzköpfige Glücksgott mit mächtigen Ohrläppchen steht leicht vornüber geneigt, mit der Linken stützt er sich auf einen knorrigen Stab, mit…