Holz-Katabori, liegende Ziege, den Kopf erhoben nach links gewendet, mit geringelten Hörnern, den Schwanz links hochgeschlagen. Schöne dichte Fellzeichnung. Auf beiden Flanken und im Kopfbereich diskrete Aufhellungen, Tragespuren. „Natürliche“ Himotoshi. Unterseitig im Bereich des rechten Hinterlaufs in einer polierten Reserve die Signatur KOKEI (K288; K415), Länge 46mm, Alter ca. frühes 19.Jh.
Herkunft: gekauft von H. Laudenbach, der das Stück bei einem Sammler japanischer Lackarbeiten in Chicago erworben habe. Vorher Floyd Segel Collection, Auction Sotheby’s, Chicago, 7.7.1999, #18
Die Ziege, jap. Hitsuji – „Widder“, „Ziege“, „Geiss“, „Schaf“, ist das 8.Zeichen des Tierkreises. Ziege und Schaf sind in Japan nicht einheimisch, deshalb wird zwischen ihnen nicht streng unterschieden. Der chin. Name für das Tier ist „Yang“, ein Homonym für das männliche Prinzip, für welches es auch steht. Da die Jungen niederknien, wenn sie von der Mutter trinken, gelten sie als beispielhaft für den Respekt, den man den Eltern zu zollen hat. – Die im Zeichen der Ziege Geborenen gelten als tief gläubig, ängstlich und unsicher, sie eignen sich nicht als Führerpersönlichkeiten, gleichzeitig sind sie künstlerisch begabt, leidenschaftlich, empfänglich für das Missgeschick anderer und sind schöpferische Denker. – Lit.: Atchley V.: The Eight Animal of the Oriental Zodiac, Sheep (Ram) or Goat? NKSJ 11,1,1991, pp.8-15
KOKEI, geboren in Ise, lernte das Schnitzhandwerk in Kameyama, er war Schüler von Minkô, den er sehr bewunderte, und lebte später in Kuwana. Arbeitete ausschliesslich in Holz, meist Buchsbaum, meist Tierdarstellungen. Er ist besonders bekannt für seine Tiger und Ziegen. Seine Arbeiten sind von durchwegs hoher Qualität. Die häufigen Wiederholungen schmälern den Wert seiner hervorragenden Produktionen keineswegs. Die Augen der Tiere sind meist geschnitzt, aber auch in verschiedenen Materialien eingelegt. Seine Arbeiten werden datiert von Ende 18.Jh. bis Anfang 19.Jh., mehrheitlich Anfang 19.Jh.