Holz-Katabori in dunklem braun. Das Nagetier, kompakt kauernd nach rechts, hält mit allen vier Pfoten seinen Schwanz, der unter ihm in einer kunstvollen S-Schlaufe gelegt und an drei Stellen vom Körper abgehoben gearbeitet ist! Die Augen sind in dunklem Horn eingelegt. Feine diskrete Fellzeichnung, die Ohren angelegt, schöne Glanzpatina, unterseitig in einer ovalen Ausnehmung die Signatur TOMOKAZU, , , K179, K141. Länge 43mm, Alter: frühes 19.Jh.
Herkunft: ehemals Ruth & Carl Barron collection, ersteigert bei Zache, Vienna, 16.6.2023, Lot 331, für € JTJO.
Ratte: Nezumi – „Wurzel-Bewohnerin“, Sie ist das 1.Tier des Tierkreises, denn sie kam, als Buddha die Tiere zu sich rief, als erste bei ihm an. – Attribut des Glücksgottes Daikoku, den sie, als er schlief, gegen die Angriffe der Ôni mit einem Stechpalmenzweig verteidigt haben soll. Im Nihongi heisst es, wenn die Ratten wandern, müsse die Hauptstadt verlegt werden – was in alten Zeiten jedes Mal beim Tod eines Herrschers geschah. – Sie sind eine Landplage, gleichzeitig wegen ihrer unerhörten Vermehrung und weil sie ein ausgesprochener Kulturfolger ist, „wo Ratten sind, ist Wohlstand“, Symbol des sich vermehrenden Wohlstandes, auch des Kindersegens. – Im Zeichen der Ratte Geborene gelten als geschickt im Umgang mit Geld, sparsam, geizig, aber grosszügig gegenüber denen, die sie lieben. Sie sind charmant, aber von bescheidenen Geistesgaben, neigen zu Geschwätzigkeit und können Freunde nicht lange halten.
Tomokazu Kanô – Ca.1768-1836, geboren in Genbun. >Netsukeschnitzer in >Gifu->Nagoya, Schüler von Suketomo, übersiedelte später nach Kyôto, wo er Schüler von Tomotada gewesen sei und berühmt wurde. Seine Arbeiten zeigen aber auch Ähnlichkeiten zu anderen Kyôto-Meistern Im Alter kehrte es nach Gifu zurück, blieb ledig und lebte sehr bescheiden als Einsiedler. Einer der ganz Großen! Arbeitete v.a. in Holz, selten in Elfenbein, v.a. Tierdarstellungen. Er wird als der Begründer des Nagoya-Stils angesehen. War Haupt einer kleinen Schule, in der Literatur ist von mindestens drei Tomokazu die Rede, die im Stil des Meisters arbeiteten und mit seiner Signatur signierten. Schüler waren vermutlich >Masakazu und >Ikkan. NH 1206; CN S.74-6, Abb.95-101; N&IA S.1154-5. Lit.: Watanabe N.: Kano Tomokazu. INSJ 20/2, 2000, pp.18-20. Davey Neil K.: Notes 10. INSJ 20/4,2000, pp.57-60.