Holz-Katabori. Der Eierprüfer steht da, mit vorgewölbtem Bauch, ernstem Gesicht, Lendenschurz, Fellhosen, hochgestecktem Haarknoten, in der linken Hand vor dem linken Auge ein Ei aus Elfenbein haltend. Auf der Stirne eine markante Beule. An einem Gurt über die linke Schulter hängt rechts ein viereckiger geflochtener, nach oben und hinten offener Korb mit weiteren Eiern aus Elfenbein. Gut gebohrte Himotoshi im Gesäss, dort auch auf einem grünlich gefärbten, ovalen Elfenbeinplättchen die Signatur: HOGYOKU (K258, K191). Höhe 53mm, Alter, ca. erste Hälfte bis Mitte 19.Jh.
Herkunft: ex Sammlung Pingotti, Auktion Zacke, Wien, 28.11.1998 Lot 12.
Eier-Tester sind als Netsuke-Motiv nicht so selten. Durch Gesichtsausdruck, Haartracht und Kleidung sind sie als Ausländer charakterisiert. Jirka-Schmitz meint, es handle sich um javanische Küchengehilfen holländischer Schiffe. Die Haartracht könnte auch diejenige von Einwohnern der Ryûkyû-Inseln (Okinawa) sein. Dem Eier-Tester wird die Fähigkeit zugeschrieben, zu sehen, ob die Eier unverletzt und frisch sind. Die Beule auf der Stirn ist jedenfalls ein Zeichen besonderer Begabung.
HOGYOKU: Neil Davey/Hindson-Collection, führt zwei Schnitzer dieses Namens an.