Buchsbaum-Katabori. Vollplastischer Pinienzapfen, der sich aufklappen lässt. Darin stehen auf einer gefelderten Basis das alte Ehepaar Jô und Uba, er mit einem Rechen in der Hand, sie mit einem Besen, beide mit friedlich heiterem Gesichtsausdruck. Alter: vermutlich Meiji-Zeit (1868-1912), Länge 41mm, unterseitig ein mit Elfenbein eingefasstes Himotoshi. Nicht signiert.
Herkunft: Gekauft bei Galerie Koller, Zürich, am 5.12.97.
JÔ und UBA sind das klassische alte Ehepaar, die japanischen Philemon und Baucis. Idealbild glücklicher ehelicher Treue bis ins hohe Alter. In Takasago befindet sich eine uralte Föhre mit gegabeltem Stamm, der Legende nach Personifikation einer Jungfrau von Takasago, in welche sich ein Sohn des Schöpfergottes Izanagi verliebte. Die beiden Liebenden hätten ein hohes Alter erreicht und seinen am selben Tag gestorben. Ihre Seelen seien in dem Baum verblieben. In mondhellen Nächten nehmen sie wieder ihre menschliche Gestalt an, suchen den Ort ihres irdischen Glücks auf und verrichten ihre Arbeit Föhrennadeln zusammenzukehren. Ihre Begleittiere sind der Kranich Tsuru/bzw. der Storch Kaku und Schildkröte Minogame, Symbole langen Lebens. – Man schreibt Jô und Uba eine glückbringende Rolle bei Heiraten zu, stellt ihre Bildnisse auf und singt das Takasago-Lied aus dem Nô-Stück von Kanami Motokiyo aus dem 15.Jh. – Lit.: Joly, Legend, pp. 239/40.