Hirschhorn-Katabori. Der Bergeinsiedler, kenntlich an dem Blattkragen und -rock aus Artemisia, steht bescheiden freundlich auf schmalen Beinchen da. Der Kopf ist lachend nach rechts geneigt. Man sieht die Rippen und das kugelförmig vorgewölbte Bäuchlein. Das Gewand ist faltig und mit einem Seil gegürtet. In der Rechten hält der heilige Mann einen knorrigen, weitab vorn Körper gearbeiteten Stock, der sich über den Nacken schlingt und an dem mit einer Schnur befestigt, die Flasche aus einem doppelt gebauchten Kürbis Hiötan hängt. Dass sich in dem Kürbis sein Zauberpferd befindet, weiss man aus der Ikonographie. Im Rücken zwei gut gebohrte Himotoshi. Höhe 66mm, Alter: ca.1800, nicht signiert. Technische Einzelheiten: im Nacken sieht man schwarz die Spongiosa. Der Kopf ist vermutlich angesetzt. Die Beine sind unten anstelle der Spongiosa wie ein Stöpsel eingefügt. Diese Einzelheiten sind sehr geschickt gearbeitet, man sieht sie nur bei sehr genauer Betrachtung. Gute Glanzpatina, an den prominenten Stellen Tragespuren.
Herkunft: Auktion Koller, 22.9.2007 Lot 325 für CHF ATJ
Chôkarô Sennin: Tsugen – Chin.: Chang Kwoh-lao. Ein heiliger Bergeinsiedler Sennin der T’ang-Dynastie. Einer der „Acht Unsterblichen”. Er soll im 7.Jh.v.Chr. als berühmter Zauberer gelebt haben, der aus seinem Kürbis Hyôtan, wenn er ihn anspuckte, ein magisches Reitpferd/ein weisses Maultier/einen Esel hervorzaubern konnte, das/der ihn mit Windgeschwindigkeit forttrug und zehntausende Meilen täglich zurücklegen liess, keine Nahrung und keinen Stall benötigte und sich in Ruhe wieder in den Kürbis verpacken liess. Er war auch imstande, Tote zu erwecken. Der Kaiser hatte ihm Ehren bei Hof und die Hand der Tochter angeboten, aber Ch. lehnte ab, da ihm sein Wanderleben lieber war.
Netsuke dieses Motivs aus Hirschhorn sind ausgesprochen selten, siehe umseitig. Hirschhorn ist viel schwieriger zu beschnitzen als Elfenbein. Umso bemerkenswerter ist der weitab vorn Körper der Figur gearbeitete vollplastische krumme Stock.