Holz Katabori. 2 Fische, ein grösserer und ein kleinerer, vermutlich Brassen, liegen in einer runden Schale, deren Rand rundherum doppelt eingekerbt ist. Das sichtbare Auge des grossen Fischs ist eingelegt in hellem und dunklem Material, vermutlich Elfenbein und Horn, das Auge des kleinen nur in dunklem Material. Der Ausdruck des Fischs ist ein schicksalhaft ausgelieferter. Über sein Schicksal wurde bereits entschieden. Unterseitig am Boden der Schale zwei kleine, gleichgrosse Himotoshi, geringe Anzeichen von Gebrauch. Länge 41mm, Alter ca.2.Hälfte 19.Jh., nicht signiert. Die Vergleichsstücke lassen eine Anlehnung an Mitsuhiro erkennen.
Herkunft: Verkaufsausstellung Annette Landau/Herbert Hohenadl in der Galerie Rüegg, Zürich, April 2019, gekauft für CHF GRXX.
FISCHE sind in dem vom Meer umgebenen Inselstaat Japan ein Hauptnahrungsmittel und im Leben der Japaner allgegenwärtig. Die legendäre Kaiserin Jingô reiste im 3.Jh. auf dem Rücken von Fischen, als sie Korea eroberte. Ihr Kriegszug bescherte Japan wichtige kulturelle Einflüsse. Fische werden in der dargestellten Weise als Geschenke präsentiert. Wer sich auf eine Reise begibt, bekommt einen getrockneten Fisch mit auf den Weg. Die Brasse Tai ist Begleittier des Glücksgotts Ebisu. Verschiedene Unsterbliche und Weise werden fischend dargestellt. So Kenshi, der dreihundert Jahre alt wurde und 48 philosophische Bücher schrieb. Einst fand er im Magen eines Fischs einen Talisman. Taikôbô, Astrologe, Geograph und Militärexperte im 12.Jh. wird fischend unter einer alten Kiefer dargestellt. Doch fischte er ohne Schwimmer, Haken oder Köder, nur um seiner nörgelnden Frau zu entkommen und im Frieden der Natur seinen Gedanken nachzuhängen.