Holz-Katabori. Ein Affe sitzt auf einem gezäumten und gesattelten Pferd. Er ist gekleidet in ein wallendes Gewand und trägt auf dem Kopf die Hofmütze Eboshi. Seine Augen sind in dunklem Material, vermutlich Horn, eingelegt. Er hält die Zügel in den Händen und blickt aufmerksam und erwartungsvoll nach vorn. Das Pferd steht versammelt da. Es ist aufwändig und einigermassen kostbar geschmückt. Grosse, gut gebohrte Himotoshi rechts hinter dem Reiter auf dem Rücken des Pferdes und unten auf dessen Bauch. Schöne Alterspatina, Reste einer schwarzen Bemalung. Auf der rechten Gesässbacke des Pferdes eine etwas grob gravierte, für mich nicht zu entziffernde Signatur, die vermutlich nachträglich eingefügt wurde. Höhe 66mm, Alter: ca. 1. Hälfte 19.Jh.
Herkunft: Auktion Zeller, Lindau, 12.9.2020, Lot 1603, für € GXGA. Vorher Sammlung Wilwers, Luxemburg.
Pferd und Affe sind Sternzeichen. Das Pferd steht für die siebente Stunde, der Affe für die neunte. Die Kombination beider Tiere mag mit der Kombination bestimmter Eigenschaften oder mit bestimmten Liebhabereien des Trägers zu tun haben, mit Konstellationen des Geburtshoroskops oder der Bedeutung von Tageszeiten. – Die Kombination beider Tiere kommt auch aus der Erfahrung, dass Pferde sich durch Affen amüsiert fühlen. Man hielt deshalb Affen in den Stallungen. Das Pferd war hoch geachtet als Reittier des Adels. Nichtadlige durften nicht auf Pferden reiten, allenfalls auf Ochsen. – Der Affe findet häufig Verwendung, um menschliche Eigenschaften zu karikieren. So könnte der Affe, gekleidet als Hofmann, hoch zu Ross, eine Anspielung auf Eitelkeit, Streben nach Ruhm und Anerkennung eines vielleicht dummen und unfähigen Mannes bedeuten.