Holz-Okimono. Der Einsiedler – man erkennt ihn als solchen an dem schulterlangen Haar und dem Schulterkleid aus Beifussblättern – sitzt mit unterschlagenen Beinen. In den Händen hält er eine Kürbisschale, aus der ein dreiklauiger Drache sich heraus und um den Körper des heiligen Mannes herumwindet. Vollplastisch, detailreich und sorgfältig geschnitzt. Die Augen des Drachen mit Perlmutt eingelegt. Schöne Glanzpatina. Unterseitig in einer linsenförmig gezackten Aussparung die Signatur YOSHIKAZU (K227, K141) und ein drittes, schwer zu entzifferndes Zeichen, das TESUSABI, „von Hand gemacht“, „in Musse gemacht“ heissen könnte. Höhe 36mm, Alter: ca. um 1800.
Herkunft: gekauft am 16.6.2001 bei Christa Erlacher-Bobik, „Alte Kunst“, Stubenberggasse 7, in Graz.
CHINNAN – auch Suikyô oder Nan Boku, chin. Ch’en Nan, war ein Bergeinsiedler, ein Sennin. Er lebte um 2600 v. Chr. Er besitzt eine Kürbisschale, aus der er einen Drachen hervorzaubert, oder reist auf einem grossen Hut. Er lebte 1532 Jahre lang. Den Hut benützte er auch als Boot. Dank seines übernatürlichen Wissens und seiner magischen Kräfte konnte er tausende Meilen täglich reisen, sein langes Haupthaar wehte hinter ihm. Er war ärmlich gekleidet, wohnte im Strassenstaub, nährte sich von Hundefleisch, sprach tüchtig dem Alkohol zu, flocht Körbe, verwandelte Metalle in edlere Metalle und bereitete magische Pillen zu. Eines Tages kam er in ein Dorf in Sogo, wo die Menschen um Regen beteten. Er entdeckte einen Drachen, der sich in dem Flussbett versteckt hielt. Er zwang ihn mit seinem Stock hervorzukommen und die Schleusen des Himmels zu öffnen.
YOSHIKAZU ist ein Schnitzer des 18.Jh. Er arbeitete sowohl in Holz wie in Lack. Mehr weiss man nicht von ihm. Stücke von seiner Hand sind selten. Er ist aufgeführt bei Weber, Koji Hôten Bd.II, S.481, Jonas p.158, Ueda Reikichi No.1294, Davey/Hindson No.3291 und Lazarnick N&IA p.1234.