Bugaku-Maske eines kahlköpfigen Mannes mit vielen Falten im Gesicht. Die Augen sind zugekniffen, der Mund ist geöffnet und lässt beide Zahnreihen sehen. Der Ausdruck ist unbestimmt, könnte sowohl als spasshaft wie als gequält interpretiert werden. Helles, feinmaseriges Holz, sehr leicht. Höhe 46mm, Breite 32mm. Rückseitig auf dem Steg signiert mit einem Kakihan (persönliches Zeichen des Künstlers).
Herkunft: Auktion Galerie Koller, Zürich, 9.12.2000, Lot 528. Gemäss schriftlicher Angabe des deutschen Einlieferers wurde das Stück 1979 erworben bei Galerie Gross in Wiesbaden. – Die Maske ist abgebildet bei M. Tollner, Netsuke, 1954, pl.13. Als Vorbesitzer ist dort L. Gichner, Washington DC genannt. – Die Maske ist ebenfalls abgebildet in Lazarnick, N&IA, 1981, p.1290. Das Kakihan ist dort bezeichnet als „unidentified“. – Das Kakihan ist ebenfalls abgebildet in R. Bushell, Netsuke Masks, pp.193-4, Nrn.6-10, dort auch nicht identifiziert. – Lazarnick MCI 1986 p.1014 bildet das Kakihan im Zusammenhang mit einem sitzenden Affen ab. Er datiert das Stück als „early Meiji“ (d.h. nach 1868). – Barry Davies, Netsuke Classics, 1990, No.74, zeigt die Maske eines grimassierenden Mannes mit demselben Kakihan. Verglichen mit anderen signierten Masken neigt er, aufgrund des expressiven Ausdrucks und des hellen Buchsbaumholzes dazu, sie dem Schnitzer SANSHO, spätes 19.Jh. zuzuordnen. – B. Filatov, Kokeisai Sansho: Mystery oft he Genius. Int. Netsuke Society Journal 32/1, Spring 2012, pp.12-25, stellt die Arbeiten dieses Künstlers ausführlich dar und ordnet ihm auch das Kakihan zu: SANSHO 1871-1936, aus Osaka, Schüler von Dosho.
HEISHITORI ist der Weinkellner eines Festmahls, der sich den Wein, den er servieren sollte, Tasse um Tasse selbst genehmigt, bis er zuletzt betrunken und zufrieden ist, die Gäste aber durstig, nüchtern und verärgert sind.