Elfenbein-Katabori. Der Bergeinsiedler, Sennin, zu erkennen an Kragen und Rock aus Beifussblättern Yomogi, Artemisia sinensis, steht stramm da. Glatzköpfig und bärtig lächelt er vieldeutig mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund, während er seinen Kopf nach rechts neigt und nach links dreht. An einer Art Schleier, Béru – der auf göttliche Herkunft schliessen lassen könnte – trägt er im Nacken einen Doppelkürbis Hiôtan, den er zugleich mit der linken Hand stützt. Eingeweihte wissen, dass sich darin ein Pferd, sein wunderbares Reittier befindet. Höhe 79mm. Im Rücken gut gebohrte Schnurlöcher Himotoshi. Die Grösse, der dreieckige Querschnitt, die schöne Patina im Rücken und die Alterssprünge lassen als Entstehungszeit ca. 1800 vermuten. Nicht signiert.
Herkunft: gekauft im Februar 2005 bei Antiquariat Paul Asenbaum, Wien.
CHÔKARÔ: Tsugen, chin.: Chang Kwoh-lao. Ein Sennin der Tang-Zeit. Erstmals erwähnt im Minghuang zalu, einem Geschichtswerk des frühen 8.Jh. Damals sei er schon mehrere hundert Jahre alt gewesen. Er zählt zu den „Acht Unsterblichen“. Er soll als berühmter Zauberer gelebt haben, der aus seinem Flaschenkürbis Hiôtan, wenn er ihn anspuckte, ein magisches Reitpferd / ein weisses Maultier / einen Esel hervorzaubern konnte, das / der ihn mit Windgeschwindigkeit forttrug und zehntausend Meilen täglich zurücklegen liess, keine Nahrung und keinen Stall benötigte und sich bei Nichtgebrauch wieder in den Kürbis verpacken liess. Chôkarô sei sogar imstande gewesen Tote zu erwecken. Der Kaiser bot ihm Ehren bei Hof und die Hand seiner Tochter an, aber Chôkarô lehnte ab. Sein Wanderleben war ihm lieber.