Netsuke Nummer: 133

Rattenfänger

Elfenbein-Okimono. Der Rattenfänger, nackt bis auf ein Lendentuch fundoshi, sitzt vorgeneigt kauernd über einer Box, in welcher er die Ratte einschliessen wollte. Eine mächtige Keule in der Rechten soll wohl als Totschläger dienen. Doch die Ratte entkommt über die linke Schulter auf den Rücken des Fängers. Ihm bleibt nur wutschreiend hinterher zu schauen. Er hat das Nachsehen. Ein Stück von beinahe überzeichneter anatomischer Genauigkeit. Das Elfenbein bis auf einige feine Alterssprünge makellos. Auf der Rückseite eine dezente Patina. Masse: 56x45x34mm. Nicht signiert. Alter vermutlich spätere Meiji-Zeit, um 1900.

 

Herkunft: gekauft im Februar 2005 bei Antiquariat Paul Asenbaum, Wien.

 

RATTENFÄNGER: Im 19.Jh. gegen Ende der Tokugawa-Zeit (1868) bis in die Meiji-Zeit (1868-1912) mit dem aufkommenden Bürgertum bildeten Künstler Alltagsszenen und bürgerliche Berufe ab. In den Städten fanden Ratten reichlich Nahrung, vermehrten sich und waren eine Plage. Mit Rattenfang konnte man Geld verdienen. Der Rattenfänger, und zwar der erfolglose Rattenfänger, wurde ein häufiges Netsukemotiv. Das vorliegende Exemplar stellt ihn besonders differenziert und krass dar.

Zum Vergleich

WEITERE NETSUKE

Netsuke Nummer: 132

Elfenbein-Katabori. Der Bergeinsiedler, Sennin, zu erkennen an Kragen und Rock aus Beifussblättern Yomogi, Artemisia sinensis, steht stramm da. Glatzköpfig und bärtig lächelt er vieldeutig mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund, während er seinen Kopf nach rechts neigt und nach links dreht. An einer Art Schleier,…

Netsuke Nummer: 134

Elfenbein-Katabori. Der runde, aus Lederstücken zusammengesetzte Hut, der dreizipfelige Bart und das geknöpfte Gewand mit Blattdekor charakterisieren diesen Mann als Ausländer. Ob er Mongole, Tartar, Chinese oder Koreaner ist, lässt sich nicht mit Sicherheit entscheiden. Das Stück stammt vermutlich aus dem frühen 19.Jh., aus einer…

Netsuke Nummer: 135

Holz-Katabori. Ein freundlich lachender älterer Mann steht da, aufwendig frisiert, mit dreizipfeligem Bart. Er ist sorgfältig gekleidet in ein wadenlanges, weites und bequemes Gewand mit einem breiten Kragen und einer analogen Verstärkung über dem Gesäss. Um die Hüften mit einem schmalen Gürtel und einer grossen…