Holz-Katabori. Ein freundlich lachender älterer Mann steht da, aufwendig frisiert, mit dreizipfeligem Bart. Er ist sorgfältig gekleidet in ein wadenlanges, weites und bequemes Gewand mit einem breiten Kragen und einer analogen Verstärkung über dem Gesäss. Um die Hüften mit einem schmalen Gürtel und einer grossen Masche gebunden. Mit der Linken stützt er sich auf einen knorrigen Stock. Die Rechte hält er auf dem Scheitel, was als Zeichen des Erstaunens gilt. Der Blick ist beseligt nach oben gerichtet. Buchsbaum-Holz. Höhe 88mm. Gut gebohrte Himotoshi rückseitig in der Gegend des Gesässes. Alter: vermutlich 1. Hälfte 19.Jh.
Herkunft: Auktion Koller, Zürich, 19.3.2005, Lot 263
Es ist nicht möglich, mit Eindeutigkeit zu sagen, wer da dargestellt ist. Die sorgfältige Frisur, das gute Gewand, der dreizipfelige Bart und der edle Gesichtsausdruck lassen vermuten, es handle sich um einen besseren Herrn. Es könnte ein Adliger, sogar ein Kaiser sein oder ein frommer Mann, ein Philosoph auf Wanderschaft. Es gibt in der japanischen Geschichte viele Berichte über wandernde Herren, die sich bilden und fern von den häuslichen Verpflichtungen persönlich reifen wollen. Von dem Schnitzer Jobun gibt es mehrere vergleichbare Modelle eines staunenden Sennin mit Stab (siehe umseitig), diese aber durch das Blattgewand eindeutig als Sennin, Bergeinsiedler gekennzeichnet, was bei unserem Stück nicht der Fall ist.