Das Horn auf dem Kopf, die Flammen, die aus seinen Seiten schlagen, die Hufe, der dreifach geringelte Schwanz, all das kennzeichnet dieses Fabeltier als eine Variante des Kirin. Es sitzt auf einer ovalen Basis und blickt kühn und etwas dummdreist nach rechts. In der Basis ein zentrales Himotoshi. Buchsbaum, die Pupillen dunkel eingelegt. Höhe 41mm, gut abgegriffen. Alter ca. 1. Hälfte bis Mitte 19.Jh. Nicht signiert.
Herkunft: Auktion Koller, Zürich, 19.3.2005, Lot 266, für CHF GURX.-
1902 fand in Paris im Musée Guimet eine Tagung über die verschiedenen „Einhörner“ statt. Bei dieser Gelegenheit wurden sechzehn unterschiedliche gehörnte Fabelwesen klassifiziert. An erster Stelle wird stets das Kirin genannt. Eines der dort klassifizierten sechzehn ist das Suisai oder Suisei, chin. Shui-Si – „Wasserkuh“, ein rhinozerosähnliches oder ziegenähnliches Fabeltier mit Rinderbeinen und Fell, mit ein bis drei Hörnern. Mit einem Horn gilt es als heilig. Oft, aber nicht immer wird es auch dargestellt mit einem Schildkrötenpanzer, In späterer Zeit wurde es auch Kaima „Seepferd“ genannt. Es kann seinen Schatten nicht sehen und muss immer Wasser trinken, weil es von sich selbst kein Bild vor Augen hat. Lit.: V.F.Weber. Koji Hôten,1922/1965, vol.1, p.423-25