Holz-Katabori, vermutlich Bambus. Der Dargestellte ist mit der grossen Schlappmütze und mit dem Hammer als der Glücksgott Daikoku erkenntlich. Er sitzt mit grimmig triumphierendem Gesichtsausdruck. Unter der Schlappmütze ist ein Ansatz von lockigen Haaren zu sehen. Ein mächtiger Bart umrahmt das ganze Gesicht. Die Rechte hält den Hammer. Die Linke liegt auf dem Scheitel, eine Geste des Erstaunens. Die Knie sind aufgestellt, dazwischen der kugelrunde Bauch mit angedeutetem Nabel. Bekleidet ist der göttliche nur mit einer kurzen Hose, bzw. mit einem Lendentuch fundoshi. Gut gebohrte Schnurlöcher himotoshi durch die linke Hüfte und das Gesäss. Tragespuren an Gesicht, Knien und am Bäuchlein. Schöne Glanzpatina. Reste von schwarzer Farbe. Handschmeichlerisches Stück. Höhe 42mm, nicht signiert. Alter ca. 1. Hälfte 19.Jh.
Herkunft: aus einer westschweizer Privatsammlung. Erworben bei Auktion Schuler, Zürich, 18.6.2015, Lot 1114, für CHF RGN.-
Daikoku: Daikokuten – „der grosse Schwarze“ od. „das grosse Land“, einer der Shichi Fuku Jin, der sieben Glücksgötter. Sowohl indischen wie japanisch-shintôistischen Ursprungs. Identisch mit dem buddhistischen Mahakala, aber in seiner äusseren Form rein japanisch. Wird auch gleichgesetzt mit dem Schöpfergott Ôkuninushi. Die Schriftzeichen für Ôkuni und Daikoku sind identisch. Ein Naturgott, Spender der Fruchtbarkeit, reicher Ernten, Bringer weltlichen Wohlstands, der Gesundheit und der Zufriedenheit. Schutzgott der Nation, der Haushalte, der Kaufleute, Händler und Bauern. Dargestellt meist mit Schlappmütze, Hammer, Reissack, Sack mit Schätzen Takaramono, Ratte, Rettich. Sein Attribut ist auch der Phallus. Sein Fest ist am Tag der Ratte. Sein Sohn ist Ebisu, ebenfalls ein Glücksgott. – Einst setzten ihm die buddhistischen Gottheiten zu, weil sie ihm die Gaben neideten, die Gläubige ihm darbrachten. Der Unterweltkönig Emma Ô sandte seinen bösesten Ôni Shiro, der aber von Ds. Ratte mit einem Stechpalmenzweig vertrieben wurde. Daher die Verwendung von Stechpalmenzweigen gegen böse Geister am Neujahrstag. – Auch Darstellung als Kriegsgott gemeinsam mit Bishamon und Marishiten. In dieser Form mit drei Köpfen und sechs Armen auf einem Eber reitend. Dann wird er Sansenjin Daikoku, dreigesichtiger D. genannt. – Häufig ist die Darstellung als Sumôringer im Kampf mit einem anderen Glücksgott.
Lit.: Ehrich K.S., Shichifukujin, die sieben Glücksgötter Japans.