Elfenbein-Katabori. Der „chinesische Knabe“ Karakô sitzt weit vorgeneigt, die Hände aufgestützt, kauernd auf einem runden Fächer. Er trägt ein reiches höfisches Gewand, das Oberteil in breiten vertikalen Streifen, das Unterteil, abgesetzt durch einen Gürtel, ist dicht gefältelt. Dazu ein breiter Schulterkragen. Auf dem Kopf die höfische Kopfbedeckung Eboshi. Vor dem Gesicht die Maske eines lachenden Kindes mit Wangengrübchen. Als Basis dient ein runder Fächer mit quadratischer Musterung. An dessen Griff durch ein Loch gezogen befindet sich eine kleine Quaste. Zwei gut gebohrte umrandete Himotoshi befinden sich ebenfalls an der Basis durch den Fächer gebohrt. Elfenbein mit schöner Alterspatina. Länge 37mm. Nicht signiert. Vermutlich Edo/Tôkyô, 2. Hälfte 19.Jh.
Herkunft: gekauft am 19.6.2015 bei Galerie Gemini, H. Hohenadl, München, Holzkirchen.
KARAKÔ: „chinesisches Kind“. Erkennbar an den Haarbüscheln Agemaki zu beiden Seiten des kahlgeschorenen Kopfes, und der Kinderkleidung mit langen und weiten Hosen und dem typischen breiten Schulterkragen Katakara. Im Gegensatz dazu besteht die jap. Kinderkleidung aus einem schlafrockähnlichen Gewand. – Die Karakô sind jugendliche Assistenten der Götter und Priester. Es besteht eine gewisse Verwandtschaft mit den Putti der christl, Kunst. Spielende Karakô symbolisieren Glück, Kinderreichtum, Fortbestand der Familie. – Als Netsuke werden Kinder häufig mit Masken dargestellt.