Elfenbein- Katabori. Der Eber liegt gemütlich und kompakt auf seinen gefalteten Beinen. Der Kopf ist nach links gewendet, der Blick geradezu treuherzig, der Rüssel aufgeworfen, die Mähne wirkt wie gekämmt, die Ohren sind gespitzt, schöne Fellzeichnung, kleines Schwänzchen. Unterseitig zwei umringte mittelgrosse Himotoshi und eine Signatur KOSEI (K189, K197). Länge 37mm. An den vorn Licht abgewendeten Seiten ist das Elfenbein bereits etwas dunkel verfärbt. Alter: vermutlich 20.Jh.
Herkunft: Geschenk von Burgi 2006, gekauft in einem Antikladen an der Forchstrasse, Zürich.
Der Eber, I, oder Inoshishi, ist das 12. Zeichen des Tierkreises. Ihm sind die Stunden von 9 bis 11 Uhr nachts zugeordnet. Das Tier ist in Japan heimisch. Gilt als sehr tapfer. Symbol von Reichtum und Wohlbefinden. Man sagt, dass Wildschweine in gewöhnlichen Jahren 12, in Schaltjahren 13 Junge werfen – Die im Zeichen des Ebers Geborenen gelten als mutig, kräftig, durchsetzungsfähig, treu und ehrlich. Sie sind wissbegierig, und doch ist, was sie sich lernend aneignen, nur oberflächlich. Man sagt von solchen Menschen, sie seien vordergründig breit, dahinter aber schmal. – Eberfleisch wurde als Heilmittel gegen Epilepsie und Haarausfall angesehen. Eber seien immun gegen Schlangenbisse und fressen besonders gern Schlangen. Das durchbohrte herzförmige Eberauge symbolisiert Tapferkeit. Es findet sich oft als Verzierung auf militärischem Gerät.
KOSEI ist vermutlich ein neuerer Schnitzer. Die Signatur ist abgebildet bei Lazarnick, The Signature Book, 1976, p248.