Elefenbein-Katabori. Der drollige kleine Elefant steht auf einer ovalen, ringsum an mehreren Stellen eingezogenen Siegelbasis. Er ist geschmückt mit Satteldecken, Gehängen und einer Blume auf der Stirn. Der kleine Rüssel ist nach oben eingerollt, die Stosszähne sind klein und nach oben gebogen. Unterseitig eine alte Sammlernummer 25641 und in einer prominenten viereckigen Kartusche ein aus zwei Schriftzeichen bestehendes Siegel. Schöne goldgelbe Patina. Nicht signiert. Höhe 38mm. Alter: 18.Jh.
Herkunft: gekauft am 4.7.2014 in Köln bei Auktionshaus Lempertz, Nachverkauf aus Sammlung Kolodotschko I, für € MMO. – Ehemals Besitz von Mme. A. Schoeller, gekauft bei Drouot, Paris, im Jahr 1963. Ex E.A. Wrangham, Northumberland, verkauft bei Bonhams, London, 9.11.2010, Lot 159.
Der Elefant, jap. Zo, war in Japan unbekannt. Er wurde von Buddhisten importiert. Man dacht ihn sich entstanden aus der Vereinigung des Drachen mit einer Sau. Während der Kyôhô-Epoche (1716-35) wurde von Siam ein weisser Elefant nach Japan geschickt, der sodann vielfach abgemalt wurde. 1813 brachten Holländer, 1863 ein portugiesischer Händler einen Elefanten nach Edo/Tôkyô, was grosses Aufsehen erregte. Der Elefant ist ein Symbol langen Lebens. Im Buddhismus ist er eines der sieben Juwelen, die dem Herrscher des Universums helfen, das buddhistische Gesetz zu verstehen. – Er ist das Reittier von Eguchi no Kimi, d.h. der Gottheit Fugen Bosatsu, und Taishaku Tens (Indras des Mächtigen). Zahlreiche kleine Männchen rund um einen Elefanten sind Blinde, die gefragt, was sie vor sich hätten, jeder mit voller Überzeugung eine andere Antwort geben. Ein Lehrstück für die Begrenztheit der menschlichen Wahrnehmung. – Der Elefantenzahn Zôge war und ist in Japan ein viel verwendetes Schnitzmaterial. Für Netsuke wurden in erster Linie die importierten Stosszähne von afrikanischen Elefanten verwendet.