Holz-Katabori. An der typischen Schnauze, dem Ausdruck der Augen und an der Kopfform ist dieses kuriose Wesen als Oktopus zu erkennen. Doch hat er nur ein Tentakel. So erinnert er auch ein wenig an ein Seepferdchen. Um den Kopf trägt er ein Schweiss-Stirnband tenugui, über Hinterkopf und Nacken eine Art Schleier und auf dem Scheitel ein schneckenförmig-spiralig gewundenes Gebilde. Vielleicht handelt es sich dabei um eine Kreiselschnecke, sazae. Das Ganze wirkt irgendwie humorvoll und rätselhaft. Höhe 103mm. Augen eingelegt in dunklem Material. Das Tentakel ist abgeflacht, sodass das Ganze sich gut als Sashi unter dem Gürtel durchschieben lässt. Das untere Ende des Tentakels ist eingerollt und bildet eine Öffnung, an der sich gut ein Hängeding Sagemono befestigen liesse. Höhe 103mm, nicht signiert, Alter: vermutlich 2. Hälfte 19.Jh., bis um 1900 oder vielleicht sogar später.
Herkunft: Auktion Bonhams, New York, 19.3.2014, Lot 3124.
Oktopus Tako – Auch Umi bozu, „Priester des Meeres“. Das Wort Tako bedeutet auch „grosses Glück“. Wegen seiner vielen Arme steht der Oktopus für Glück und Kindersegen. Oktopusse gelten als sehr sinnlich, sie stellen schönen Mädchen nach. Der Oktopus ist der Arzt der Meerestiere. Er ist assoziiert mit Yakushi, dem Heilbuddha. Mehrheitlich gilt er als übler Geselle, weil er nachts über die Felder schweift, Bauern schreckt und süsse Kartoffeln stiehlt. Er bereitet verschiedensten Figuren Verwicklungen mit seinen Fangarmen. Ein Oktopus mit einem um den Kopf gebundenen Tuch ist eine Anspielung auf grosse Aktivität, denn ein fleissiger Mann „braucht acht Arme wie der Oktopus“. – Realiter werden seine Fangarme in Scheiben geschnitten, gekocht und verspeist.