Netsuke Nummer: 225

Frosch

Holz-Katabori. Fruchtholz? Das kleine Fröschchen sitzt aufmerksam und irgendwie erwartungsbereit da, grosse wache Glotzaugen, die Vorderbeine breit gespreizt, die Pusteln auf dem Körper in Ukibori-Technik. Natürliche Himotoshi. Länge 41mm. Auf der glatten Unterseite in viereckiger Umrandung die Signatur TOMONOBU (K179, K291). Alter: 1. Hälfte 19.Jh.

 

Herkunft: Auktion Bonhams, London,  8.11.2016, Lot 169. – Ex J. & A. Katchen-Collection. Ex Marianne Densmore-Collection, Paris.

 

Frosch, Kaeru, Amagaeru, Hikigaeru, Kajika… nicht immer klar unterschieden von der Kröte Gama. Ein Frühlings- und Glückssymbol. Ein Wetterprophet, v.a. des Fruchtbarkeit und Wohlstand bringenden Frühlingsregens. Er erinnert an die Legende des berühmten Kalligraphen der Heian-Zeit, Ono no Tofu (894-966). Der hatte sich sieben Mal vergeblich um Ämter bemüht und war nahe daran aufzugeben. Die Ausdauer eines Froschs, der bei Regen vor ihm immer wieder in die Höhe sprang, bis er sein Ziel erreichte, lehrte ihn nicht aufzugeben. So kam er doch zu Erfolg, wurde Meisterkalligraph, Nôsho, am Hof von Daigo-Tennô, durfte wichtige Gebäude in Kyôto beschriften, veröffentlichte bedeutende Bücher und wurde schliesslich Minister. – Getrocknetes Krötenfleisch galt als Heilmittel gegen Geschwüre. Frösche und Kröten werden heute in Souvenirläden als Boten der Shintô-Gottheit Sarutahiko angeboten, der den Abstieg der Götter auf die Erde anleitete. Buji kaeru bedeutet „gute Heimkehr“.

 

Ukibori: eine spezielle Schnitztechnik, die das Darzustellende erhaben lässt. Als Erfinder gilt der Schnitzer Tametaka aus Nagoya (1699-1794). Das Vorgehen ist folgendes: Was letztlich als erhaben erscheinen soll, wird zunächst in die Tiefe gedrückt. Dann wird alles Umgebende weggeschnitzt. Schliesslich wird das ganze Stück angefeuchtet, wodurch das anfangs Niedergedrückte sich wieder aufrichtet und plastisch hervortritt. Die Technik wurde in der Iwami-Schule besonders gepflegt.

 

TOMONOBU, Arima, tätig ca. 1820-1850. Aus der Nagoya-Schule. Arbeitete ausschliesslich in Holz. Sujets v.a. Frösche, Schlangen, Oktopus, Kürbis, Gemüse, Muscheln, Wespennest…

Zum Vergleich

WEITERE NETSUKE

Netsuke Nummer: 224

Holz-Katabori. Der freundliche Mann, vermutlich ein Hofdiener, bekleidet mit der zeremoniellen Kopfbedeckung Eboshi, elegantem Obergewand, Kniehosen Fungomi Hakama, aber ohne Schuhe, sitzt da, lacht nach oben, sein Gesichtsausdruck ist heiter, fein, wartend, zugewandt, der Mund ist etwas geöffnet, die einzelnen Zähne sind minutiös dargestellt. Die…

Netsuke Nummer: 226

Holz und verschiedene Metalle-Katabori. Länge 74mm. Korpus aus Holz, Lauf, Schloss, Abzug und ein beweglicher Ring mit Rosette auf der Unterseite aus Eisen, gehalten von Messingbändern. Ladestock angedeutet aus Holz. Am hinteren Ende runde Öffnung umrandet mit Elfenbein oder Horn. Nicht signiert. Alter vermutlich 19.Jh….

Netsuke Nummer: 227

Hölzerne Maske eines grimmig komischen Mannes, bzw. Dämons. Höhe 45mm, Breite 38mm, Tiefe 25mm. Der zusammengepresste Mund, die weit geöffneten Augen, die breite Nase und die nach unten weisenden Mundwinkel charakterisieren diese Maske als Beshimi aus dem Nô-Theater. Die komische Note dieser Maske lässt die…