Elfenbein-Katabori. Dreieckiger Querschnitt. Der heilige Mann steht lustig-listig tänzerisch auf dem linken Bein. Die rechte Hand hält das hochgezogene rechte Knie. Typisch die gebeult vorgewölbte Stirn. Im Nacken und auf der rechten Schulter sitzt die Kröte, das Attribut des Mannes. In der Linken hält er einen grossen Pfirsich. Er trägt ein weitärmeliges Gewand mit Wolkendekor und verzierter Borte. Schöne Patina. Gut gebohrte Schnurlöcher Himotoshi im Rücken. Höhe 49mm. Alter: ca. 1800 bis 1. Hälfte 19.Jh. Nicht signiert. Ähnlichkeit mit Arbeiten von Yoshinaga, Yoshitomo, Masamori, Kyôto-school.
Herkunft: Gekauft im Juli 1998 von Annette Landau, Paris und Zürich.
Gama Sennin = Kôsensai (=Lehrer Kô), chin. Liu Hai Xian oder Ko Hsüan Seng. Ein Bergheiliger Sennin aus dem alten Land Wu. Er soll eine historische Figur aus dem frühen 10.Jh. gewesen sein, der vierte Patriarch der Quanzen-Sekte des Daoismus. Er sei ein Meister der „inneren“ Alchemie gewesen und ist, wie Chôkarô, einer der acht Unsterblichen Hassen. Er handelte mit Heilkräutern und ist assoziiert mit der weissen dreibeinigen Kröte Gama. Lebte in den Bergen und soll sich einst einer kranken Kröte erbarmt haben, die er in einem Brunnen fand und die sich als ein vielwissender Dämon entpuppte, nach der er ein Leben lang gesucht hatte und die ihm zum Dank Geheimnisse verriet und ihn hinbringt, wo immer er will. Er wird oft als missgebildet dargestellt, ohne Barthaar und Wimpern, mit Auswüchsen an seinem Körper. Konnte seine Seele aus dem Körper blasen. Musste einmal bei seiner Rückkehr den Körper einer Kröte annehmen. Es gibt Querverbindungen zu Tekkai. Fertigte magische Pillen zur Lebensverlängerung an. Deshalb ist eines seiner Attribute auch der Pfirsich Momo. Als er einst in einem Weiher badete, sah ein Beobachter im Wasser statt seiner eine riesige Kröte.