Holz-Okimono, 74mm. Der Glücksgott Jurôjin, eine Schriftrolle in der Linken, döst über seinem Begleittier, einem liegenden Hirsch. Schöne geschlossene Komposition. Unterseitig die gefalteten Beines des Tieres, die Füsse des Gottes und in einer ovalen Reserve die Signatur MASANAO (K191, K282) mit einem Kakihan. (Das Kakihan/persönliches Kennzeichen des Künstlers ist abgebildet bei Lazarnick, N&IA p.722).
Herkunft: Auktion Bonhams, N.Y., 19.3.2013, Lot 2168.
JURÔJIN: der „Greis des langen Lebens“, einer der sieben Glücksgötter Shichifukujin. Gott des langen Lebens, eines zufriedenen Alters, des Wohlstands und Erfolgs, der Weisheit, auch Patron der Studierenden. Er soll im 11.Jh. im China der Regierungszeit der Sung-Dynastie als berühmter Gelehrter am Hof gelebt und behauptet haben, er könne anderer Menschen Leben verlängern. Er wird mit dem Südpolarstern und einer Supernova im Jahr 1054 in Verbindung gebracht. Er wird aufrecht dargestellt, ernst, im Gewand eines chinesischen Gelehrten, mit einer besonderen durchsichtigen chinesischen Kappe, mit überhöhter runder Stirn wie Fukurokuju, im Gegensatz zu diesem aber ernst, in der Hand eine Schriftrolle, einen Schreibpinsel oder einen Stab, eine Kürbisflasche oder einen Pfirsich, mit weissem Hirsch und/oder Reiher/Kranich oder Schildkröte. Fukurokuju und er waren ursprünglich eins und sind nicht immer mit Sicherheit zu unterscheiden. – Lit.: Ehrich K.S., Shichifukujin, die sieben Glücksgötter Japans. – Die Darstellung Jurôjins, der sich auf dem liegenden Hirsch ausruht, ist selten.
MASANAO ist eine sehr häufige Signatur von Schnitzern der Stadt Ise-Yamada im Süden der japanischen Hauptinsel Honshu. Nicht zu verwechseln mit dem Schnitzer des 18.Jh. Masanao von Kyôto! – Ueda Reikichi, The Netsuke Handbook, führt sieben Schnitzer dieses Namens an, beginnend ab dem 18.Jh. bis heute. – Raymond Bushell, Collector’s Netsuke, nennt fünf Masanao aus Ise/Yamada und lässt die Möglichkeit weiterer Schnitzer, die durch Verwandtschaft und/oder Meister/Schüler-Beziehungen miteinander verbunden sind, offen. Als ein mögliches Unterscheidungsmerkmal diskutiert Bushell u.a. Gestaltung und Position der Schnurlöcher Himotoshi, die bei unserem Stück, das ein Okimono, ein „Hinstellding“ ist, natürlich fehlen.