Buchsbaum-Katabori. Der edle Kanshin kriecht zwischen den Beinen des Grobians hindurch, der ihn auf dem Marktplatz aufhält. Er freundlich, der Grobian mit hässlichem Gesichtsausdruck und krampfhaft zusammengebissenen Zähnen. Gut abgegriffenes Stück, schöne Glanzpatina. Höhe 45mm, nicht signiert. Alter: vermutlich 1. Hälfte 19.Jh.
Herkunft: Auktion Koller, Zürich, 5.11.1997, Lot 314A.
KANSHIN, chin. Han Hsin, Enkel eines Prinzen von Han, unverschuldet verarmt, brachte sich als Fischer durch, indem er am Burggraben des Schlosses seines Vaters fischte. Dargestellt wird meist die Szene auf einem Marktplatz, wo ein Grobian ihm den Weiterweg versperrte und ihn vor die Alternative stellte, zwischen seinen Beinen durchzukriechen oder mit ihm zu kämpfen. Da Kanshin sich nicht mit einem Mann von niedriger Geburt schlagen wollte, nahm er die Demütigung auf sich und kroch zwischen den Beinen des Mannes durch, sehr zur Erheiterung der Umstehenden. – Er gilt als Beispiel für Bescheidenheit, Würde und Klugheit. Kanshin wurde später ein berühmter General und 203 v.Chr. sogar Fürst von Tsi, jenes Landstrichs, aus dem seine verarmte Familie stammte. Er wird auch dargestellt in chinesischem Gewand zu Pferd in den Bergen. Er gilt als einer der „drei Helden von Han“ (die anderen beiden sind Ch’eng Ping und Chang Liang). 196 v.Chr. wurde er fälschlich des Verrats angeklagt und hingerichtet.