Holz-Katabori. Der Kriegsgott steht in seiner gewohnten Pose, die Linke am langen spitzen Bart, die Rechte an der Hellebarde, die er hinter dem Rücken hält. Gewand und Untergewand sind in Falten gelegt und geschmückt. Auffallend die viereckigen Himotoshi im Rücken, in dieser Weise bisher noch nie gesehen. Höhe 103mm, Alter ca. Mitte bis 2. Hälfte 19.Jh., nicht signiert.
Herkunft: gekauft im Dorotheum, Wien, im Dezember 2019 für € OUG.
KANYU, Kwanyu – chin. Kuan Yü, „Herr des glänzenden schwarzen Barts“. Von niedriger Abstammung, wurde er dank Begabung und Eifer gemeinsam mit Gentoku (Liu Pei) und Chôhi (Chang Fei) zu einem der „drei Heroen der Han-Zeit“, die sich in einem Pfirsichhain durch einen brüderlichen Eid verbunden hatten und in den Wirren der drei Königreiche Wie, Wu und Shu für die Einsetzung von Gentoku, einen rechtmässigen Erben der 219 erloschenen Han-Dynastie als König von Shu kämpften. Seit 184 General, gelang es Kanyu, Gentoku im Jahr 221 auf den Thron zu bringen. – Dessen Widersacher T’sao T’sao wollte ihn in Versuchung führen, indem er ihm die nächtliche Bewachung der zwei gefangenen Ehefrauen Gentokus übertrug. Kanyu wachte standhaft die ganze Nacht, in der einen Hand das Schwert, in der anderen eine Laterne. – 219 n.Chr. wurde er von Sonken (Sun K’uan) in der Schlacht getötet. 1128 wurde er in Japan für unsterblich und 1594 zum Kriegsgott erklärt. 1878 erhielt er den Status einer nationalen Gottheit im selben Rang wie Konfuzius. Er ist der Inbegriff konfuzianischer Tugend. In Japan äusserst populär. Er wird häufig abgebildet. Die Hellebarde heisst Seiyôto „Schwert des grünen Drachens“.