Elfenbein-Katabori. Die beiden Erleuchteten sitzen heiter umschlungen nebeneinander und zeigen eine entrollte Schriftrolle. Inniger, humorvoller, beseelter Gesichtsausdruck. Schöne Glanzpatina, einzelne Altersrisse, unterseitig geräumige Himotoshi, dort auch querliegend der Besen, der zu den beiden gehört. Massives schweres Stück. Höhe, 38mm, Breite 56mm, nicht signiert. Alter: ca. 2. Hälfte 18.Jh. bis um 1800.
Herkunft: Auktion Dorotheum, Wien, 2.4.1996, Lot 96.
KANZAN und JITTOKU sind Brüder. Sie gelten als Sennin, als Erleuchtete. Sie lebten als Mönche in der Küche des chin. Klosters Kuo Ching Ssu. Jittoku war als Kind in den Bergen gefunden worden und galt als Inkarnation des Buddha. Beide standen in dem Ruf verrückt zu sein. Sie sprachen eine unverständliche Sprache, schrieben eine unverständliche Schrift, und erwiderten Höflichkeiten, mit denen andere Personen ihnen begegneten, mit Grobheiten. Einzig mit Bukan Zenshi und dessen Tiger freundeten sie sich an. Die vier in einer Höhle gelten als die sog. vier Schläfer. – Kanzan und Jittoku werden gewöhnlich als Knaben mit Greisengesichtern dargestellt. Ihre Attribute sind die Schriftrolle, die Kanzan Jittoku auseinandersetzt, und der Besen, der ihr Gerät bei der täglichen Arbeit ist. Siehe H. L. Joly, Legend in Japanese Art, Kap. 374 u. 422.