Elfenbein-Katabori, kauernder Hase mit wachem, aufmerksamem Blick, die Ohren über den Rücken gelegt. Gut gebohrte Himotoshi mit Resten einer Umrandung und Tragespuren an der rechten Flanke. Abgerundete, handschmeichelnde Arbeit, Alterssprung längs über den Rücken. Signatur unterseitig an der linken Hinterpfote: KAIGYOKUSAI koku (=geschnitzt) (K509, K191, Self/Nobuko 1596, K270). Länge 46mm, Alter: 2. Hälfte 19.Jh. – Hört auf den Namen „Liebermann“.
Herkunft: Auktion Koller, Zürich, Nov.1993, Lot 438, für Fr. UXX.-
Der Hase usagi, ~Kaninchen. Das 4. Zeichen des Tierkreises, er gilt als sehr schlau, ist Held vieler Legenden. In einem Mörser bereitet er das Lebenselixir zu. Er kann 500 Jahre alt werden, dann färbt sich sein Fell blau. Wird er 1000 Jahre alt, so färbt es sich weiss. Er steht in Verbindung mit dem Mond, er ist der Mondhase. Gemäss einer ind. Legende waren Hase, Fuchs und Affe Freunde. Einst begegneten sie einem Alten, der sie um Essen bat. Der Affe brachte Früchte, der Fuchs Fische, der Hase nur einen leeren Sack. Der Alte stellte ihn deswegen zur Rede. Daraufhin liess der Hase ein Feuer anzünden, sprang selbst hinein und opferte sich als Speise für den Alten. Dieser gab sich als der Gott Indra zu erkennen, löschte das Feuer und versetzte den Hasen in den Mond als leuchtendes Beispiel der selbstlosen Aufopferung. Der Hase stampft auf dem Mond in einem Mörser Reisküchlein mochi. Er fegt die Mondscheibe blank mit Binsenkraut. Spiegelt sich Mondlicht in den nächtlichen Wogen, so sagt man, der Mondhase laufe über das Wasser. Die Häsin wird schwanger, wenn sie über die Wogen läuft oder wenn sie in den Vollmond blickt. – Hasenfleisch hilft gegen Bauchbeschwerden und stärkt die allgemeine Lebenskraft. Im Zeichen des Hasen Geborene gelten als taktvoll, konservativ, pedantisch, melancholisch und intuitiv, wegen letzterer Eigenschaft geben sie gute Spieler ab. Sie haben eine glückliche Hand in Geldangelegenheiten und sind klug in geschäftlichen Dingen. Andere bringen ihnen Vertrauen entgegen.
KAIGYOKUSAI, 1813-1892. hochangesehener Netsuke- und Okimonoschnitzer, ursprünglich aus Osaka, später in Tôkyô. – Er signierte die dritte Silbe sai allerdings mit einem anderen Schriftzeichen. Schüler benützten seine Signatur. Mehr ist über den Schnitzer dieses Netsuke nicht zu eruieren.