Holz Katabori. Das Tomotada-Modell des liegenden gehalfterten Ochsen mit doppelt eingelegten Augen. In allen Details perfekt ausgeführt. Feine Fellzeichnung. Schöne Glanzpatina. Unterseitig zwei gut gebohrte Himotoshi. Auf dem rechten Hinterlauf signiert (?später hinzugefügt?) TOMOKAZU (K179 K141). Länge 48mm, ca. 1.H.19.Jh.
Herkunft: Auktion Zeller, Lindau, 12.9.2020, Lot 1501, für € UJR. Vorher Sammlung Wilwers, Luxemburg.
Der Ochse, Stier, Ushi, ist das 2. Zeichen des Tierkreises. Ochsen wurden als Zug- und Reittiere verwendet. Während der Krieger auf dem Pferd reitet, benützt der friedliebende Mann, der Weise, der Dichter den Ochsen, Ein weisser Ochse trug Lao-tse in den Westen. Rinder wurden nicht wegen der Milch gehalten. Konfuzius verbot sie zu schlachten und zu verzehren, da sie doch so hilfreich und nützlich sind. Sie sind ein Symbol der Reinheit, des Frühlings und der Landwirtschaft. Ihr ruhiges und scheinbar kontemplatives Naturell liess sie zum Emblem des Zen werden. Besonders bewundert wurden von der Heian-Zeit bis ins 13.Jh. die Ochsen, die die Wagen des Kaisers und des Hochadels zogen. Mit dem Aufkommen der Portraitmalerei im 13.Jh. wurden auch preisgekrönte Ochsen portraitiert. – Schwarze Ochsen wurden zur Stunde des Ochsen, zwei Stunden nach Mitternacht, benützt, um Feinde, untreue Liebhaber, etc. in effigie zu bestrafen. Im Zeichen des Ochsen Geborene gelten als geduldig und kontemplativ, auch stur und begehen nicht gerne Fehler. Ihre Ehen sind unglücklich, weil sie keine Beziehungen eingehen können. Der Tag des Ochsen galt als günstig, um die Fingernägel zu schneiden.
TOMOKAZU, ca.1770-1840, Schnitzer aus Gifu, später in Kyôto und Edo, vermutlich auch eine Zeitlang in Nagoya. Arbeitete v.a. in Holz, Götterfiguren und Tiere. Kräftig im Ausdruck. Er war Meister einer kleinen Schule. Die Signatur in einem Oval, aber auch ohne. Es gibt viele Kopien und Fälschungen.