Netsuke Nummer: 259

Liegender Ochs

Holz Katabori. Das Tomotada-Modell des liegenden gehalfterten Ochsen mit doppelt eingelegten Augen. In allen Details perfekt ausgeführt. Feine Fellzeichnung. Schöne Glanzpatina. Unterseitig zwei gut gebohrte Himotoshi. Auf dem rechten Hinterlauf signiert (?später hinzugefügt?) TOMOKAZU  (K179 K141). Länge 48mm, ca. 1.H.19.Jh.

 

Herkunft: Auktion Zeller, Lindau, 12.9.2020, Lot 1501, für € UJR. Vorher Sammlung Wilwers, Luxemburg.

 

Der Ochse, Stier, Ushi, ist das 2. Zeichen des Tierkreises. Ochsen wurden als Zug- und Reittiere verwendet. Während der Krieger auf dem Pferd reitet, benützt der friedliebende Mann, der Weise, der Dichter den Ochsen, Ein weisser Ochse trug Lao-tse in den Westen. Rinder wurden nicht wegen der Milch gehalten. Konfuzius verbot sie zu schlachten und zu verzehren, da sie doch so hilfreich und nützlich sind. Sie sind ein Symbol der Reinheit, des Frühlings und der Landwirtschaft. Ihr ruhiges und scheinbar kontemplatives Naturell liess sie zum Emblem des Zen werden. Besonders bewundert wurden von der Heian-Zeit bis ins 13.Jh. die Ochsen, die die Wagen des Kaisers und des Hochadels zogen. Mit dem Aufkommen der Portraitmalerei im 13.Jh. wurden auch preisgekrönte Ochsen portraitiert. – Schwarze Ochsen wurden zur Stunde des Ochsen, zwei Stunden nach Mitternacht, benützt, um Feinde, untreue Liebhaber, etc. in effigie zu bestrafen. Im Zeichen des Ochsen Geborene gelten als geduldig und kontemplativ, auch stur und begehen nicht gerne Fehler. Ihre Ehen sind unglücklich, weil sie keine Beziehungen eingehen können. Der Tag des Ochsen galt als günstig, um die Fingernägel zu schneiden.

 

TOMOKAZU, ca.1770-1840, Schnitzer aus Gifu, später in Kyôto und Edo, vermutlich auch eine Zeitlang in Nagoya. Arbeitete v.a. in Holz, Götterfiguren und Tiere. Kräftig im Ausdruck. Er war Meister einer kleinen Schule. Die Signatur in einem Oval, aber auch ohne. Es gibt viele Kopien und Fälschungen.

Zum Vergleich

WEITERE NETSUKE

Netsuke Nummer: 258

Kupfer auf Holz-Ukibori. Die geringelte und geschlängelte Schlange aus Kupfer mit goldenen Augen liegt auf einem stark gemaserten Stück Treibholz. Ein Riss im Holz ist seitlich durch eine schmetterlingförmige Einlage aus Elfenbein zusammengehalten. Vom Leib der Schlange geht ein Stift durch das Holz, an dessen…

Netsuke Nummer: 260

Holz-Katabori. Das freundliche Hündchen sitzt und wendet den Kopf mit der Schnuppernase munter nach links hinten. Kleine Schlappohren, feine Fellzeichnung (im Gegensatz zu der teilweise groben Fellzeichnung anderer Masanao-Hündchen, siehe umseitig), Spuren von Gebrauch und ein Ringelschwänzchen runden das Bild ab. Auch auf der Unterseite…

Netsuke Nummer: 261

Elfenbein Katabori. Der Glücksspatz in der typischen Version von Masanao von Kyôto. Wach, souverän und etwas abschätzig blickt er in die Welt. Die Flügel breit ausgebreitet, das Schwänzchen wie bei der Liebeswerbung keck in die Höhe gestreckt, liegt er behäbig da, als ob ihm niemand…