Netsuke Nummer: 98

Mann, der einen Sack trägt

Elfenbein-Katabori, einen Mann darstellend, der mit etwas gebogenen Knien dasteht, freundlicher Gesichtsausdruck, bärtig, Gewand mit Wolkendesign, über die linke Schulter einen Sack tragend. Ein flaches Stück aus der Randzone eines Zahns mit entsprechenden peripheren Alterssprüngen. Rückseitig schöne Patina mit gut gebohrten Himotoshi. Höhe 62 mm, nicht signiert, Alter: vermutlich 1. Hälfte 19.Jh.

 

Mit dem (Glücks-)Sack werden gewöhnlich die Glücksgötter, v.a. Hotei, aber auch Daikoku, dargestellt. Dieser Mann ist keiner von beiden. Ich vermute, es handelt sich um einen Kaufmann. Der Kaufmannsstand, traditionell die niederste der vier jap. Klassen, erlangte in der Meiji-Zeit (1603-1868) zunehmend wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung. Viele (verarmte) Adelige waren finanziell von den Kaufleuten abhängig. Möglicherweise daher die Darstellung des Kaufmanns quasi als Glücksgott. —

 

Herkunft: Gekauft im November 2001 bei Galerie Gemini, H.Hohenadl, in München

Zum Vergleich

WEITERE NETSUKE

Netsuke Nummer: 97

Hako-Netsuke (Schachtel-Netsuke) in Form zweier einander überlappender Muscheln. Auf der Vorderseite in unterschiedlichen Tönungen und Techniken von Rot- und Goldlack offene Veranden über einer Hügellandschaft mit Bäumen, Sträuchern und Blüten. Auf der vorderen Muschel sind ein Teil einer gefensterten Schiebewand und der Eingang in ein…

Netsuke Nummer: 99

Auf einer viereckigen Elfenbeinplatte, die an ihren Ecken eingekerbt ist, stehen heraldisch mit erhobenen Pfoten zwei grimmig-komische Wächterhunde/Löwen Shishi. Zwischen ihnen in Bronze eine grosse bewegliche Kriegstrommel Taikô. Der eine hat das Maul offen, der andere geschlossen. Die Augen sind eingelegt in dunklem Horn. Das…

Netsuke Nummer: 100

Holz-Katabori. Modell eines menschlichen Schädels, ohne Unterkiefer, zahnlos im Oberkiefer. Anatomisch sehr detailgetreu. Auffallend der grosse Ober- und Hinterkopf. Länge 44mm, schön polierte Oberfläche. Nicht signiert. Alter: ca. Mitte bis 2. Hälfte 19.Jh. Ein Memento mori.   Herkunft: Auktion Zacke, Wien, 15.12.2001, Lot 74, geschätzt…