Netsuke Nummer: 279

Ratte auf 2 Kastanien

Elfenbein-Katabori. Eine kleine pfiffige Ratte kauert auf einer grossen Kastanie, neben ihr noch eine zweite kleine Kastanie. Die grosse Kastanie hat ein Wurmloch. Die Augen der Ratte sind in dunklem Horn eingelegt. Auf der Unterseite der grossen Kastanie befinden sich zwei ungleich grosse Himotoshi ohne Tragespuren.  Unterseitig und hinten bereits schöne Alterspatina. Insgesamt in perfektem Erhaltungszustand. Unterseitig auch die Signatur MASANAO (, K191, K282), Länge 45mm, Alter: vermutlich Meiji-Zeit.

 

Herkunft: Auktion Dorotheum, Wien, 19.11.2021, für € GURX.

 

Ratte, Nezumi – „Wurzel-Bewohnerin“, Sie ist das 1.Tier des Tierkreises, denn sie kam, als Buddha die Tiere zu sich rief, als erste bei ihm an. – Attribut des Glücksgottes Daikoku, den sie, als er schlief, gegen die Angriffe der Ôni mit einem Stechpalmenzweig verteidigt haben soll. Im Nihongi heisst es, wenn die Ratten wandern, müsse die Hauptstadt verlegt werden – was in alten Zeiten jedes Mal beim Tod eines Herrschers geschah. – Sie sind eine Landplage, gleichzeitig wegen ihrer unerhörten Vermehrung und weil sie ein ausgesprochener Kulturfolger ist, „wo Ratten sind, ist Wohlstand“, Symbol des sich vermehrenden Wohlstandes, auch des Kindersegens. – Im Zeichen der Ratte Geborene gelten als geschickt im Umgang mit Geld, sparsam, geizig, aber grosszügig gegenüber denen, die sie lieben. Sie sind charmant, aber von bescheidenen Geistesgaben, neigen zu Geschwätzigkeit und können Freunde nicht lange halten.

 

Kastanie, Kuri, Kurinoki – Castanea crenata seu vesca. Hoher Laubbaum, Geschätzt wegen seiner süssen Früchte. Poröses Holz, das leicht springt und sich wirft, aber zäh, hart und wasserresistent ist. Findet vor allem für ländliche Möbel und bäuerlichen Hausrat Verwendung. Ratten fressen gerne Kastanien. Sie werden aber auch dargestellt auf Kastanien thronend, d.h., dass man Beherrschung hat über das, wovon man abhängig ist.

 

Masanao: Schnitzergilde in Ise-Yamada, deren Arbeiten sich nicht mit Sicherheit unterscheiden lassen. Es wird vermutet, dass die Signatur „Masanao“ eine Art Markenzeichen war (und bis heute ist?) für alle Netsuke, die aus Ise-Yamada kommen. Sie ist vielleicht die am meisten vorkommende Netsuke-Signatur überhaupt. Vor allem Tier- und Früchtedarstellungen, auch mythologische Figuren, mehrheitlich in Holz. Folgende Schnitzer sind namentlich bekannt:

Isshinsai Masanao, vor 1800

Suzuki Masanao (I), 1815-90

Miyake Masanao (II), 1848-1922

Miyake Masanao (III), *1890

Shawa Masanao, Schüler von Masanao I

Zum Vergleich

WEITERE NETSUKE

Netsuke Nummer: 278

Hirschhorn Katabori. Ein Doppelkürbis, Hiôtan, umgeben von Blättern und Ranken. Grosses, kräftiges, schweres Stück, 78mm lang. Umseitig zwei kleine Himotoshi und auf einem eingelegten umrandeten viereckigen Rotlackplättchen die Signatur KOKU ( K248 ). Aus der Schule von Kokusai. Perfekte Ausführung, perfekter Erhaltungszustand. Alter: ca. 2.Hälfte…

Netsuke Nummer: 280

Holz-Katabori. Der Mann mit Pfeil und Bogen steht grimmig entschlossen en face da, mit dreizipfeligem Bart, einen Pfeil in der Rechten, den Bogen in der Linken. Er trägt ein wallendes Gewand, der kugelrunde Bauch steht vor. Der grosse runde Hut ist allseits überlappend und beschattet…

Netsuke Nummer: 281

Elfenbein-Katabori. Der Glücksgott Hotei sitzt angelehnt an seinen grossen Glückssack, ausgelassen lachend, die Brust und den dicken Bauch nackt wie immer, während ein chinesischer Knabe, karakô, ihm ins rechte Ohr trompetet. Gut abgerundete, kompakte heitere Szene. Vermutlich maritimes Elfenbein. Die Haarbüschel des Karakô sind in…