Holz-Katabori. Der bis auf ein Lendentuch nackte, glatzköpfige Rattenfänger kniet auf dem rechten Knie und stützt seine Unterarme auf die Box, in der er Ratten gefangen zu halten pflegt. Auf einem Auge ist er blind. Dieser Umstand und seine schmucklose Aufmachung reihen ihn in die unterste Gesellschaftsschicht ein, zu der auch die blinden Masseure und Musiker gehören. – Die spöttische und abschätzige Darstellung der Rattenfänger hat ihren Ursprung in Tôkyô. Die Tradition scheint auf den Schnitzer Miwa zurückzugehen und wurde von Jugyoku und Ryûkei fortgesetzt. Häufig wird der Rattenfänger verärgert dargestellt, weil ihm eben eine Ratte über Schulter und Rücken entkommen ist. Davon gibt es viele Beispiele (siehe die Nrn.133 und 155 dieser Sammlung). Ganz anders dieser: Mit dem Ausdruck einer gewissen Zufriedenheit und des Wohlbehagens lehnt er auf der Box, während die Ratte sich bei seinem Hinterteil an seinem Lendentuch zu schaffen macht. Wenn das keine erotische Anspielung ist? Jedenfalls ist diese Darstellung des Rattenfängers eher ungewöhnlich (siehe umseitig). Länge 33mm, Höhe 32mm. Unterseitig die Signatur SADATOSHI (K311, K242) mit Kakihan.
Herkunft: Silvia Soler, Antiguitats i Pintura, Bulevard dels Antiquaris, local 21, Pg. De Gràcia, 55-57 E-08007 Barcelona. Gekauft im Oktober 2003 für € MXX