Netsuke Nummer: 114

Sennin mit Korb, Genkei?

Elfenbein-Katabori von dreieckigem Querschnitt. Der Kragen aus Beifussblättern macht den Mann als Bergeinsidler Sennin, kenntlich. . Der verzückt lachende Blick ist nach links oben gerichtet. Der an einem langen Griff hängende geflochtene Korb in der linken Hand dient wohl zum Aufbewahren gesammelter Heilkräuter. Die rechte Hand ist in verzückter Geste an die Brust gedrückt. Aus der grossen Vielzahl verschiedener Sennin könnte es sich bei diesem Stück um Genkei handeln, der mit einem Blumenkorb dargestellt wird. Das mit Sicherheit aus dem 18.Jh. stammende Stück hat Patina, die auf der Rückseite eine tief goldbraune Farbe angenommen hat. Der Übergang von Nackenhaar zu dem Blattkragen ist sehr schön gestaltet. Rückseitig auch zwei gut gebohrte Himotoshi. Höhe 94mm. Einige Alterssprünge. Tadelloser Erhaltungszustand. Nicht signiert.

 

Herkunft: gekauft im Oktober 2003 bei Silvia Soler, Antiguitats i Pintura, Bulevard dels Antiquaris, local 21, Pg. de Gràcia, 55-57, E-08007 Barcelona. Das Stück war vorher bei Auction Sotheby’s, London, 19.11.1998, Lot 454.

 

SENNIN: Chin. Hsien, der Mann der Berge, Bergeinsiedler, der der Kette der Wiedergeburten enthoben ist. Mit magischen Kräften ausgestattet, die er mit selbstauferlegten geistigen und körperlichen Anstrengungen erworben hat. Die Sennin verfügen über ausserordentliche Weisheit, sie können in verschiedenen Gestalten erscheinen, leben lange und glücklich, sogar ewig, müssen sich aber vor fleischlichen Anfechtungen hüten, um ihren Unsterblichkeitsstatus zu bewahren. Sie benötigen weder Speise noch Trank. Männliche Sennin (es gibt nur ganz wenige weibliche) sind meist greisenhaft dargestellt, das Gesicht von ausländischem Schnitt mit schütteren zottigen Bärten. Meist sind sie barfuss unterwegs. Das Blattgewand aus Beifuss charakterisiert sie als Sennin und, je nachdem, sind sie durch spezifische Attribute besonders gekennzeichnet.

 

GENKEI: – chin. Yüan Chao, Weiser, Sennin, der im 1. Jh.v.Chr. gelebt haben soll. Dargestellt mit Blumenkorb in Händen oder auf den Schultern. Soll sich mit Ryûshin bei der Kräutersuche in den Bergen verirrt haben und von zwei weiblichen Sennin gerettet worden sein. Sie teilten das Lager mit diesen und als sie zurückkehrten, waren sie sieben Generationen gealtert.

Zum Vergleich

WEITERE NETSUKE

Netsuke Nummer: 113

Holz-Katabori. Auf einer übergrossen Hamaguri-Muschel sitzt ein verhältnismässig kleiner Mann, nackt bis auf ein Lendentuch fundoshi, das in der Muschel eingeklemmt ist. Er bemüht sich angestrengt das Tuch herauszuziehen. Gebrauchsspuren und schöne Glanzpatina. Unterseitig die Himotoshi und die Signatur GYOKUSAI (K191, K317). Breite 44mm, Höhe…

Netsuke Nummer: 115

Holz-Katabori. Ein Tengu, der aus dem Ei schlüpft. Negoro Rot-auf-schwarz-Lacktechnik, mit Resten von Goldlack. Das kleine geflügelte Wesen blickt noch sehr scheu und unsicher in die Welt. Länge 36mm, Gebrauchsspuren. Unterseitig zwei unterschiedlich grosse Himotoshi. Alter ca.1. Hälfte bis Mitte 19.Jh., nicht signiert.   Herkunft:…

Netsuke Nummer: 116

Eiseren Beisszahnge auf einer viereckig- abgerundeten Unterlage aus Wurzelholz. 74x51mm. Rückseitig aus dem Wurzelholz die Schnuröse Himotoshi. Ein grosses kräftiges Netsuke. Vermutlich aus dem Besitz eines Handwerkers. Seltenes Motiv.   Herkunft: Ex Sammlung Marcel Lorber. Auktion Zacke, Wien, 20.11.2003, Lot 164.