Netsuke Nummer: 268

Saigyô Hôschi

Holz-Katabori. Der fromme Mann, als Wanderer gekennzeichnet mit Stock, Strohhut und Rückensack, sitzt, verzückt und verwundert nach oben blickend auf den heiligen Berg Fuji. Kompaktes Stück mit einigen Gebrauchsspuren an den exponierten Stellen. Schöne Glanzpatina. Im Rücken auf Höhe des Gesässes zwei ungleich grosse Himotoshi. Höhe 40mm, Alter: 19.Jh., nicht signiert.

 

Herkunft: Auktion, Palais Kinsky, Wien, 16.12.2020, Lot 894, für € MUA.

 

SAIGYÔ HÔSHI: Sato Hioye Norikiyo, 1115-88, auch Yoshikiyo, Krieger, Dichter, Wandermönch, entstammte der Familie Fujiwara. Dem Kaiser Go Toba treu ergeben, war er ein Gegner des Shôguns Minamoto no Yoritomo. 1137, 23jährig, legte er alle Ämter nieder, um Wandermönch zu werden. Sehr gegen seinen Willen musste er einmal eine ganze Nacht mit Yoritomo verbringen, der seine Gedichte hören und von ihm Auskünfte über das Bogenschiessen erhalten wollte. Schreiber zeichneten die Gespräche auf und verwendeten sie für ein Buch über Kriegskunst. Zum Dank erhielt er am Morgen eine silberne Katze als Geschenk. Kaum ausser Sichtweite des Palastes verschenkte Saigyô Hôshi sie an spielende Knaben am Strassenrand und ging seiner Wege. Dargestellt wird er mit Stock und Hut in Betrachtung des Berges Fuji.

 

Saigyô Hôshi wird zumeist als kleine Figur dargestellt, sitzend am Fuss des Fuji. Darstellungen ohne den Berg sind seltener. Der heilige Mann ist häufiger stehend abgebildet (siehe Nr. 223) als sitzend. Sitzende Darstellungen sind ausgesprochen selten (siehe umseitig).

Zum Vergleich

WEITERE NETSUKE

Netsuke Nummer: 267

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Netsuke Nummer: 269

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Netsuke Nummer: 270

Elfenbein-Katabori. Der Tempelgong Mokugyo, unterseitig versehen mit einem Schlitz der an beiden Seiten in eine runde Öffnung mündet, hat auf der Oberseite, quasi als Griff, Hals, Kopf und Rüssel eines Baku. Dessen Augen sind in dunklem Material eingelegt. Originell, witzig, frech, sehr handschmeichlerisch, mit einer…