Elfenbein-Katabori. Der Affenschausteller liegt mit überkreuzten Beinen und schläft friedlich, auf seine rechte Hand gestützt, während sein Äffchen sich hinter seinem Rücken an dem Lebensmittelkorb zu schaffen macht. – Gut abgegriffenes altes Stück mit schöner Glanzpatina und Alterssprüngen. Länge 52mm, Alter ca. um 1800, vielleicht sogar früher. Unterseitig zwei unterschiedlich grosse, gut gebohrte Himotoshi. Nicht signiert.
Herkunft: 2006 aus dem Nachlass meiner Mutter. Abgebildet im Auktionskatalog von Zacke, Wien, 20.4.1996, Lot 114.
SARU-MAWASHI: „Affen-Dreher“, Affenführer, Affengaukler. Schausteller, der mit einem kleinen Affen durchs Land zieht, von Haus zu Haus und gegen Geldgeschenke die Menschen erbaut, Kunststücke zum Besten gibt, und Glückwünsche überreicht, besonders zu Neujahr. Der Brauch ist seit dem 8.Jh. nachgewiesen. Abgerichtet werden nur Affenweibchen. Gekleidet sind die Sarumawashi in der Art der Manzai– und Sambasôtänzer. Sie bewohnten in Tôkyô eine eigene Strasse. Dargestellt wird meist der schlafende Sarumawashi, mit dem der Affe seinen Schabernack treibt. – In der Edo-Zeit (1603-1868), als das Reisen vom Shôgunat streng polizeistaatlich geregelt war, durften Sarumawashi die fürstlichen Stallungen betreten, weil man der Ansicht war, die Pferde würden von den Affen bei guter Laune gehalten. Spione machten sich das zunutze und kundschafteten als Sarumawashi verkleidet feindschaftliche Stellungen aus. Berühmtheit erlangte Onchi Sakon, ein Gefolgsmann von Kusunoki Masashige, der sich in der ersten Hälfte des 14.Jh. als Sarumawashi verkleidet in die Burg des Gegners begab und seinem Herrn Informationen überbrachte, mit denen er ihm zum Sieg verhalf. – Es gab in der Edo-Zeit in derselben Weise auch Meerschweinchen-Schausteller.