Holz-Katabori. Eine Schlange windet sich um einen langen, schmalen, bereits teilweise verrotteten Kürbis und umrundet ihn zweimal. Der Schwanz der Schlange verschwindet in einem Loch des Kürbis und kommt an anderer Stelle wieder hervor. Die Augen des Tieres sind in hellem Horn eingelegt, die Schuppen sind sorgfältig und klar ausgearbeitet. Die Höcker und Warzen der Kürbisoberfläche sind in Ukibori-Technik gemacht. Mitten durch den Kürbis führt ein zentrales Himotoshi. Nicht signiert. Länge 96mm, Alter: vermutlich 1. Hälfte 19.Jh., der Einsatz der Ukibori-Technik lässt eine Herkunft aus der Region Nagoya vermuten.
Herkunft: gekauft an der Netsuke Ausstellung Galerie Rüegg, Zürich, A.Landau/G.Hohenadl, im Juni 2021 für CHF RMXX. – Vorher Auktion Zacke, Vienna, 27.3.2020, #84.
Die Schlange, Ja, Hebi, hat in Japan, wie in anderen Kulturen die Fantasie der Menschen angeregt. Sie gelten als verkleidete Gottheiten oder deren Boten, sie vermögen Übernatürliches im Guten wie im Bösen…
Dem Kürbis Hyô, Hiôtan, Kabocha, Kôro werden schützende Eigenschaften gegen alle Arten von Unfällen zugeschrieben, besonders solchen im Wasser und unter der Erde. Drückt man dem Erdbebenwels Namazu, der unter Japan liegt und durch seine Bewegungen Erdbeben verursacht, einen Kürbis auf den Nacken, beruhigt er sich. – Hechima ist eine längliche Kürbisfrucht, Schwammkürbis, Luffa ägyptiaca vel Luffa cylindrica. Die schlanke Frucht kann bis zu 80cm lang werden. Wird in Japan auch „Geschirrtuch-Kürbis“ genannt.
Die Kombination von Schlange und Kürbis hat wohl doppelte Talisman-Funktion.
Ukibori: ist eine spezielle Schnitztechnik, bei der dasjenige, was zuletzt erhaben hervorragen soll (in diesem Fall die Höcker auf der Kürbisoberfläche) zunächst in die Tiefe gedrückt wird. Danach wird die Fläche rundherum weggeschnitzt, schliesslich das Ganze angefeuchtet, sodass das anfänglich Niedergedrückte aufquillt und dann erhaben hervorsteht. Als Erfinder gilt Tametaka aus Nagoya.