Holz-Katabori. Grimmig breitbeinig vorgeneigt steht der Dämonenjäger da, immer auf der Suche nach Teufelchen, die er vernichten will. Man erkennt ihn u.a. an dem breit gefächerten, weit ausladenden Bart. In der Rechten hält er das mit beiden Händen zu führende Schwert. Die linke Faust hält er abwehrend, drohend entgegen. Das elegante Gewand verbirgt nicht den wohlgenährten kugelrunden Bauch. Höhe 48mm. An dem Gesäss zwei ungleich grosse, gut gebohrte Schnurlöcher Himotoshi. Nicht signiert. Im Stil von Shinichi. Alter, ca. Mitte bis 2.Hälfte 19.Jh.
Herkunft: Auktion Zacke, Wien, 14.11.2015, Lot 317.
SHÔKI – chin. Chung K’uei, Zhong Kui. Legendärer Held aus der frühen Tang-Zeit (618-907). Er soll im 7.Jh. gelebt haben. Geistiger Berater des Kaisers Genso (Wu Teh, 618-627), riesig und stark. Intrigen zufolge fiel er im Staatsexamen durch und konnte nicht Amt und Titel erwerben. Aus Scham und aus Trotz tötete er sich, indem er sich den Kopf anstiess. In der Folge beschloss er, alle Versuchungen aus der Welt zu schaffen und wurde zum Teufelaustreiber schlechthin. Er ist aber ungeschickt und wird oft selbst von den Teufeln Ôni geneckt und bezwungen. Dies ein endlos beliebtes Thema. In Japan wird er humorvoll-spöttisch martialisch dargestellt, mit wehendem gegabeltem Bart und entblösstem zweischneidigem Schwert oder mit Hellebarde. – Es bestehen Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten mit dem Deva-König Rasetsu Ten, im indischen Pantheon Beherrscher der Kräfte des Bösen. – Zahlreiche Darstellungen Shôkis finden sich in dem Text- und Bildwerk Shoshoku Ekagami von 1794 (pp.8b-10a). Shoki-Puppen und -bilder wurden auch zur Abwehr der Pocken verwendet.