Elfenbein Katabori. Breitbeinig und grimmig steht er da, der Dämonenjäger, mit dreizipfeligem Bart und gezücktem Schwert, Ausschau haltend nach seinen Feinden, den Oni, und jederzeit bereit zuzuschlagen. Mit der Linken zieht er den rechten Kimonoärmel zu, als ob ihn frösteln würde und als ob ihm die Situation doch nicht so geheuer wäre. Wolkendekor schmückt seinen Kimono. — Höhe 40 mm, dreieckig im Querschnitt. Auf der Vorderseite an den exponierten Stellen etwas abgeschliffen. Hinten dunkler als vorne. Hinten zwei mittelgrosse und gleichgrosse Himotoshi. Nicht signiert. Ein einfaches Stück nach alten Vorbildern (siehe umseitig). Grösse und Machart lassen eine Entstehung in der 2. Hälfte des 19. Jh. vermuten.
Herkunft: Aus dem Nachlass meiner Mutter 2006. Vermutlich bei Zacke oder im Dorotheum, Wien, erworben.
Shôki, chinesisch Chung K’uei, ist ein legendärer Held aus der frühen Tang-Zeit. Er soll im 7.Jh. gelebt haben. Er war geistiger Berater des Kaisers Genso (Wu Teh, 618-627), riesig und stark, fiel aber im Staatsexamen durch und tötete sich aus Scham. Der Kaiser billigte ihm ein Staatsbegräbnis zu. Zum Dank beschloss Shöki, alle Versuchungen für immer aus der Welt zu schaffen und wurde zum Teufelaustreiber schlechthin. Er ist aber ungeschickt und wird oft von den Ôni geneckt., gedrückt und sogar bezwungen. Ein endloses, beliebtes Thema. In Japan wird er humorvoll-spöttisch martialisch dargestellt, im Zusammenhang mit dem Knabenfest am 5. Mai, mit wehendem gegabeltem Bart und entblösstem zweischneidigem Schwert oder einer Hellebarde. Zahlreiche Darstellungen finden sich in Shoshoku Ekagarni von 1794 (pp.8b-10a). Es bestehen Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten mit dem Deva-König Rasetsu Ten. Shôki-Puppen und -bilder wurden zur Abwehr der Pocken verwendet.