Elfenbein-Katabori. Auf einer hohen quaderförmigen Siegelbasis sitzt ein Mann. Am Scheitel ist er kahlköpfig, der Haarkranz rundum ist schulterlang. Das bodenlange Gewand hat einen doppelten Saum und einen Gürtel. Die Linke Hand ruht auf dem aufgestellten linken Knie. Der Kopf ist in die rechte Hand geschmiegt, (man denkt an Walter von der Vogelweide), der rechte Arm ruht auf einer Armstütze, deren Gestell durchbrochen gearbeitet ist. Grosse Himotoshi in der Basis und im Rücken der Figur, verbunden durch einen weiten Gang. Das alte Elfenbein ist schön honigfarben gedunkelt. Mehrere vertikale Alterssprünge. Deutliche Tragespuren, die vor allem den ursprünglichen Gesichtsausdruck nur mehr erahnen lassen. Am ehesten würde man den Ausdruck als „sinnierend” beschreiben. Höhe 40mm. Unsigniert. Alter: das Stück ist sicher alt. Der Vergleich mit den umseitigen Stücken legt eine Datierung ins frühe 18.Jh., vielleicht sogar ins 17.Jh. nahe.
Herkunft: Aus dem Nachlass meiner Mutter, Frau Dr.med. Eva Langegger, 2006. Vermutlich erworben bei Zacke oder im Dorotheum. Der defekte Fuss des Tischchens wurde von mir repariert.
Bedeutung: in der Literatur wird dieser Typus gewöhnlich als „sitzender chinesischer Weiser, Gelehrter” oder „chinesischer Würdenträger” angegeben. Es ist bemerkenswert, dass dieser Typus, der insgesamt selten dargestellt wird, fast ausschliesslich als Siegelnetsuke vorkommt.