Elfenbein-Katabori. Der Dämonenfänger, kenntlich an dem breit wallenden Bart und der höfischen Kopfbedeckung, kauert grimmig und angestrengt auf dem Boden. Auf dem Rücken trägt er einen Sack, in dem sich gefangene Dämonen, Oni, befinden. Doch der Sack hat Löcher und die Oni, die an ihrem malevolenten Ausdruck, den Hörnern und den dreiklauigen Händen zu identifizieren sind, sind bereits wieder daran sich zu befreien. — Sehr sorgfältig und detailgetreue Arbeit. Tief reliefiert. Sehr schöner Faltenwurf, die Augen Shökis und der Oni sind eingelegt in dunklem Material. Minutiös und liebevoll gestaltete Details, wie die Perlenkette an dem Schwertknauf oder die von der Kopfbedeckung abstehenden Bänder. —Das Elfenbein hinten etwas dunkler als vorne. Ein Alterssprung im oberen Bereich des Sacks, bzw. des Haupthaars rechts. Himotoshi im Rücken oberhalb des Gesässes. Höhe 38mm. Unter dem Gesäss in einer ovalen Reserve die Signatur HOGYOKU (K258, K191). Alter: vermutlich Mitte bis 2. Hälfte 19.Jh. — Gekauft am 30.12.08 bei Luigi Bonaria in Montagnola (The LUB-Collection) für € TAXX.
SHÔKI – Chin. Chung K’uei, war ein legendärer Held aus der frühen Tang-Zeit. Er soll im 7.Jh. gelebt haben und geistiger Berater des Kaisers Genso (Wu Teh, 618-627) gewesen sein. Stark und von gewaltiger Körpergrösse. Fiel im Staatsexamen durch und tötete sich daraufhin aus Scham. Der Kaiser billigte ihm ein Staatsbegräbnis zu. Zum Dank beschloss Sh., alle Versuchungen aus der Welt zu schaffen und machte sich zum Teufelaustreiber schlechthin. Er ist aber ungeschickt und wird selbst oft von den Ôni geneckt und bezwungen. Ein endloses, beliebtes Thema. In Japan wird er humorvoll-spöttisch martialisch dargestellt, auch im Zusammenhang mit dem Knabenfest im fünften Monat, mit wehendem gegabeltem Bart und entblösstem zweischneidigem Schwert oder Hellebarde. Zahlreiche Darstellungen Shs. finden sich in Shoshoku Ekagami von 1794 (pp.8b-10a). Es bestehen Ähnlichkeiten, Gemeinsamkeiten mit dem Deva-König Rasetsu Ten. Shôki-Puppen und -bilder wurden zur Abwehr der Pocken verwendet.
HOGYOKU: Der Meinertzhagen Card Index an Netsuke in the Archives of the British Museum (p.164) datiert diesen Künstler 1840-70. Er sei ein Schüler von Hojitsu und habe selbst Schüler gehabt, die ihn auch kopiert hätten: „Hogioku’s Netsuke show fine craftmanship, and are characterized by much humorous expression and charme”