Elfenbein Katabori. Ein kleiner Spatz sitzt munter auf einem Dachziegel und blickt keck nach oben. Einfaches liebenswürdiges Stück mit einigen quer verlaufenden Alterssprüngen. Die Augen in dunklem Material (Horn?) eingelegt. Breite 38mm, Höhe 25mm. Unterseitig schöne Alterspatina, zwei gleichgrosse Himotoshi und haarfein in kebori mei eingeritzt eine Signatur IZUMI ga (K307, K272, ga=“gemalt“). Alter ca. 1. Hälfte 19.Jh.
Herkunft: Auktion Koller, Zürich, 7.6.2018, Lot 384, für CHF AUM.
Spatz, Suzume, Sperling. Passer montanus. Ein Baumvogel, nicht, wie unser Spatz, ein Hausvogel. Symbol der Freundschaft und des bäuerlichen Fleisses. Ein Schwarm Spatzen steht für Anmut, Güte und Lieblichkeit. Spatzen, die in Reih und Glied marschieren, bedeuten etwas Ausserordentliches, ja etwas Unmögliches. Ein weisser Spatz ist ein gutes Omen. Der Glücksspatz Fukura Suzume ist weit verbreitet, auch ein Kinderspielzeug. Lit.: Beamer Chr.: Suzume No Yado. Int Netsuke Soc J 26/3, 2006, pp.23-26
Ein Samurai wollte einst seinem Herrn ein besonderes Geschenk machen. Er liess aus China einen Käfig mit chinesischen Spatzen kommen. Einer von ihnen starb unterwegs. Der Samurai ersetzte ihn durch einen japanischen Spatz. Der Daimyô war hocherfreut über das Geschenk, doch fragte er, „wieso ein japanischer Spatz unter den chinesischen?“ Der Samurai antwortete „die Vögel sind Ausländer, ich dachte, sie brauchen einen Dolmetscher“
Suzume kaichuu-ni hairite hamaguri tonaru bedeutet, dass Spatzen ins Meer eintauchen und sich in Muscheln verwandeln. Diesem Satz liegt die Überzeugung zugrunde, dass Dinge sich verwandeln können. Wenn Spatzen sich im Herbst in Schwärmen über dem Wasser zeigen und im Winter kaum mehr Spatzen zu sehen sind, dachte man, die Spatzen würden sich in Muscheln verwandeln.
Dachziegel, Kawara, ein Glückssymbol. Auch Name eines Stadtviertels von Kyôto, auch „Flussufer“, auch Beiname des Staatsmanns und Dichters Minamoto no Toro, Anfang 10.Jh., so genannt nach dem Kyôtoer Stadtviertel, in dem seine Burg stand
Izumi: Lediglich N.Davey/Hindson Collection 1974, p.475, No.906, erwähnt diesen Schnitzer mit dieser Signatur: One (Netsuke) recorded. Wood. Figure of Sotoba no Komachi. Early 19th century.