Netsuke Nummer: 229

Zwei Frösche mit Lampion

Zweiteiliges Hirschhorn-Ryûsa, Gold und Perlmutt. Zwei Frösche in Gold, ein grosser und ein kleiner, wandern im Märchenschritt durch die Nacht. Als Licht dient ihnen ein Lampion aus Perlmutt. Hinter ihnen steht eine Strohgarbe, durchwachsen von Päonienblüte, -knospe und –blättern. Vor ihnen wächst ein Fächergras aus dem Boden. Im Hintergrund Wolkenformationen. Umseitig Vollmond, Wolken, links wieder ein Fächergras, rechts eine Glockenblume im Knospenstadium, ein zentrales, umringtes Himotoshi (im Vorderteil des Netsuke befindet sich eine korrespondierende zentrale Öse). Unterhalb des Himotoshi in einer viereckig hervorgehobenen Reserve die Signatur KÔGETSU (K332, K183). Durchmesser 40mm, Alter: 18/19.Jh.?

 

Herkunft: Gekauft an der Netsuke-Ausstellung von Annette Landau, Zürich, und Herbert Hohenadl, München, in der Galerie Rüegg, Zürich, im März 2017.

 

Der Frosch, kaeru, wie die Kröte, gama, sind Wetterpropheten und Frühlingssymbole.  –  Chan Chu – Der heilige Frosch Hia-Mo, Symbol des Regenmondes, war ehemals Ch’ang-Ngo, Gattin des Bogenschützen How-I. Nach einer chin. Legende tauchten im Jahre 2357 v.Chr. zehn Sonnen am Himmel auf, die die Erde beinahe zerstörten und den Mond als Gefangenen in den Wolken hielten. Auf Befehl des Kaiser Yao schoss How-I die Sonnen herunter und befreite den Mond. Zum Dank schenkte ihm Seiôbo, die „Königin des Westens“ in einer Schale den Tau der Unsterblichkeit, den jedoch seine Gattin Ch’ang-Ngo stahl und zum Mond entfloh, wo sie sogleich in einen Frosch verwandelt wurde.

 

KÔGETSU: Neil Davey, 1974, führt vier Schnitzer dieses Namens an, deren zweiter (No.1181) signierte wie auf diesem Stück. Davey kommentiert nur: Manju, early (d.h. vor 1800). – F.M. Jonas, 1928, S.139, schreibt über den so signierenden Kôgetsu: Ivory, 18th century. – Ueda/Bushell (1961, No.507): Middle (d.h. 1800-1868), Wood and ivory. – Der Meinertzhagen Card Index (1986) erwähnt diesen Kôgetsu nicht. – Lazarnick N&IA, 1981, S.634) bildet von ihm zwei Ryûsa-Netsuke ab, allerdings in Elfenbein. – Umseitig mehrere Ryûsa-Netsuke, teils signiert, teils unsigniert, die dieselbe Handschrift verraten.

Zum Vergleich

WEITERE NETSUKE

Netsuke Nummer: 228

Holz-Katabori. Mit grimmigem Gesichtsausdruck, der nichts Gutes verheisst, kommt der Teufel daher, vermutlich gestohlene Güter anschleppend. In der Rechten trägt er einen Korb mit einem Fisch, in der Linken eine Sakeflasche. Zutaten für ein Festmahl? Strohhut und Strohregenmantel auf dem Rücken mögen ihm den Anschein…

Netsuke Nummer: 230

Zweiteiliges Elfenbein-Manjû. Die japanischen Sagen berichten von zwei jugendlichen Helden, die einen Riesenkarpfen bekämpften und besiegten, Benkei und Kintarô. Der auf der Vorderseite dargestellte, in tiefem Relief eingeschnitten, scheint nach Vergleichsstücken Kintarô zu sein. In der Rechten hält er einen gekrümmten Dolch, die Linke ist…

Netsuke Nummer: 231

Holz-Katabori. Der chinesische Knabe Karakô steht im Unterarmstand im Gleichgewicht. Angetan mit einem schönen Gewand, Schuhe an den Füssen. Die Augen doppelt eingelegt, bauchseitig zwei ungleich grosse Schnurlöcher Himotoshi, das grössere mit Elfenbein umrandet. Höhe 38mm, Alter, ca. Mitte bis 2. Hälfte 19.Jh., nicht signiert….